Sicherheitsausbau S31
Neue Talübergänge wachsen weiter in die Höhe

- Die Bauarbeiten der S 31 Talübergänge Sieggraben schreiten voran.
- Foto: Markus Haselberger
- hochgeladen von Jennifer Flechl
Im März diesen Jahres hat die Asfinag den Sicherheitsausbau der S31 Burgenland Schnellstraße mit dem Baustart der neuen Talübergänge bei Sieggraben fortgesetzt. Seit dem Baustart "wachsen" die 34 Brückenpfeiler für die vier neuen Brücken kontinuierlich in die Höhe.
SIEGGRABEN. Seit März ist der Bau der neuen vier Brücken an der S31 im vollen Gange. Insgesamt rund 11.500 Laufmeter Bohrpfähle werden dafür hergestellt und mehr als 37.000 Kubikmeter Beton verbaut. Die neuen Talübergänge werden für die Richtungsfahrbahn Oberpullendorf sein. Bevor es jedoch 2026 so weit ist, stellt vor allem die Geländetopografie eine große Herausforderung dar. "Die notwendigen Erdbauarbeiten im teilweise sehr steilen Gelände ergeben eine Erdmasse von rund 54.000 Kubikmetern. Das entspricht theoretisch etwas mehr als 5.000 LKW-Fuhren. Theoretisch deshalb, weil die Asfinag auch bei der Errichtung der vier neuen Talübergänge auf nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen setzt", erläutert eine Pressesprecherin der Asfiang.
Ökologische Bauaufsicht des Projektes
So wird der felsige Baugrubenaushub bei den Fundamenten sowie bei sämtlichen Hilfskonstruktionen wie Bohrplattformen vor Ort wiederverwendet. Ebenso wird dieses Material für die Herstellung der Baustraßen verwendet. Nach der Fertigstellung der Tragwerke wird der Betonabbruch sämtlicher Hilfskonstruktionen wieder als Zuschlagsstoffe recycelt. Zusätzlich erfährt die gesamte Errichtungsphase die Unterstützung einer wasserrechtlichen und geotechnischen Baubegleitung sowie einer ökologischen Bauaufsicht zum Schutz der örtlichen Flora und Fauna.
Der Verkehr auf der S31 läuft bis zur Verkehrsfreigabe der neuen Brücken bergauf weiterhin über zwei Spuren und bergab über eine Spur. Damit gewährleistet die Asfinag Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern bis zum Vollausbau sichere Überholmöglichkeiten von langsam fahrenden LKWs. Rund 72 Millionen Euro werden in den finalen Schritt des Ausbaus der S31 zwischen Mattersburg und Weppersdorf investiert.
Asfinag Pilotprojekt: "Alternatives Vertragsmodell"
Im Rahmen des Projekts S31 Neubau Talübergänge Sieggraben versucht sich die Asfinag einen eigens entwickelten Asfinag-Allianzvertrag. Nach dem Prinzip "best for project" bewegen sich sowohl die Asfinag als Auftraggeberin als auch der Auftragnehnmer Swietelsky/HABAU in einer gemeinsamen Risikosphäre, in der der Großteil der Risiken gemeinsam getragen wird -und auch über ein Vergütungsmodell, in welchem beide Vertragspartner am Projekterfolg teilhaben.
Vertragsmodelle für Hochrisikoprojekte
Alternative Vertragsmodelle werden international vor allem im Zusammenhang mit Hochrisikoprojekten diskutiert: Das sind Projekte, wo die Leistungsbeschreibung schwierig ist und Leistungsstörungen zu erwarten sind. Aufgrund der sehr aufwändigen Präqualifikation, also der auftragsunabhöngigen Eignungsprüfung eines Unternehmens im Vorfeld der Auftragsvergabe, ist auch ein gewisses Projektvolumen nötig. Als Auftraggeber geht es der Asfinag in diesem Pilotprojekt des Allianzvertrages vor allem darum, aktiv zu definieren, welche Vertragsweiterentwicklungen für das Unternehmen sinnvoll sind.
Weiterer Einsatz von Allianzverträgen noch ungewiss
Grundsätzlich habe die Asfinag mit den ÖNORM-Verträgen in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gesammelt – und diese stellen für die weit überwiegende Anzahl der Projekte auch das richtige „Werkzeug“ dar, heißt es seitens der Asfinag.
Inwieweit ein weiterer Einsatz von Allianzverträgen bei anderen großen und komplexen Bauprojekten zur Anwendung kommt, hängt von den Ergebnissen der Evaluierung nach Fertigstellung der vier Talübergänge Sieggraben ab.
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