Regionalworkshop „Landwirtschaft hat Zukunft“ in Mattersburg
MATTERSBURG. Kürzlich fand in Mattersburg der vorletzte Regionalworkshop des neuen Leitprojektes des Agrarressorts „Landwirtschaft hat Zukunft“ statt. Landesrätin Verena Dunst diskutierte gemeinsam mit LandwirtInnen und ExpertInnen über neue, nachhaltig einkommenssichernde Wege für die burgenländische Landwirtschaft.
Immer weniger Landwirte
Es wurde dabei auch auf die aktuellen landwirtschaftliche Statistiken der beiden Bezirke Bedacht genommen. Gab es im Jahr 1970 noch rund 8.300 landwirtschaftliche Betriebe in den Bezirken MA und E, so waren es derer im Jahr 2010 nur noch rund 1.650 – Tendenz fallend. Auch bei den einzelnen Nutzttierarten zeichnet sich ein ähnlich ernüchternedes Bild. „Der Strukturwandel wurde auch im Burgenland, wie man jetzt genau sieht, zu schnell vollzogen. Dies ging vor allem auf Kosten der kleinen und Kleinstbetriebe“, so die Agrarlandesrätin, die betont: „Es gilt daher, sowohl neue Produkte als auch neue Betriebsformen und andere Vertriebswege zu entwickeln.“
Noch mehr Regionalität
Neue Produkte bedeutet, dass sich die burgenländischen LandwirtInnen vermehrt mit dem Anbau von traditionellen und gleichzeitig „trendigen“ Sorten auseinandersetzen müssen. Für diese werden die Preise nicht auf Weltmärkten, sondern viel stärker regional bestimmt.
„Förderdschungel“ abschaffen
Unter dem Begriff neue Betriebsformen wurde vor allem darauf Bezug genommen, dass der traditionelle Landwirt als Berufsbild immer weiter abnimmt, gleichzeitig aber viele Menschen an einer Tätigkeit in der Landwirtschaft interessiert sind. Hierfür sind Entlastungen in der Bürokratie und im „Förderdschungel“ sowie ein verbessertes Beratungsangebot gefordert.
Chance nicht ungenützt lassen
Der letzte Schwerpunkt betraf gezielt die Entwicklung zeitgemäßer Vertriebsformen. „Wir haben frisches Obst und Gemüse, aber auch Fleisch in erstklassiger Qualität anzubieten. Wir können diese Erzeugnisse auch weiter verarbeiten und gezielt Büros damit beliefern – als gesunde Alternative zu anderen Snacks. Und wir bedienen damit einen stark wachsenden Trendmarkt vor unserer Haustür, mit mehr als 2 Mio. potentieller KundInnen. Diese Chance dürfen und werden wir nicht ungenützt lassen“, so Dunst abschließend.
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