Grundwasser auf Tiefstand
„Wasserversorgung der Haushalte ist aber gesichert“
Der fehlende Niederschlag führt zu historisch niedrigen Grundwasserständen. Die Wasserversorgung ist jedoch gesichert, beruhigt Helmut Herlicska, technischer Betriebsleiter beim Wasserverband Nördliches Burgenland (WLV).
NORDBURGENLAND. „Die höchsten Verbrauchsspitzen haben wir mit dem Juli bereits hinter uns. Die Versorgung hat gut funktioniert“, sagt Herlicska, ergänzt jedoch gleichzeitig: „Die Situation ist eher außergewöhnlich. Wir hatten in den vergangenen Jahren einfach zu wenig Niederschläge. Auf fünf Jahre gerechnet, fehlt etwa ein mittlerer Jahresniederschlag. Weiters kommt es im Zusammenhang mit den klimatischen Änderungen verstärkt zu Nutzungskonflikten, was auch mangelnde Grundwasserneubildung durch die Ausleitungen für die Kleinwasserkraftnutzung aus Fließgewässern, wie auch die Grundwasserentnahme für die landwirtschaftliche Feldberegnung betrifft.“
11 Meter unter Höchststand
Die Folge: Ein deutlicher Rückgang des Grundwassers. „In der Region Wr. Neustadt-Neudörfl befindet sich der Grundwasserspiegel um elf Meter unter dem historischen Höchststand“, so Herlicska, der allerdings die Kunden des Wasserleitungsverbandes beruhigen kann: „Alles was im Haushalt an Wasser benötigt wird, ist gesichert.“
Verbrauchsspitzen im Sommer
Der Experte weist auf die Herausforderungen hin, die sich durch die unterschiedlichen Verbrauchsspitzen ergeben hin. „Im Winter liegt der Tagesverbrauch im Verbandsgebiet bei rund 30.000 m3 täglich, im Sommer erreichen wir Verbrauchsspitzen bis 86.000 m3 pro Tag.“ Deshalb empfiehlt Herlicska auch, etwa die Gartenbewässerung im Sommer gering zu halten.
Investitionen
Um die Versorgung auch langfristig zu gewährleisten, investiert der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland laufend in neue Wassererschließungen, sowie in die Sanierung und den Neubau der Wasserversorgungsanlagen. Für das Jahr 2022 wurde dafür eine Budget in der Höhe von 20,77 Millionen Euro erstellt. „Außerdem gibt es eine sehr gute Vernetzung mit anderen Wasserversorgern – etwa eine Verbindungsleitung mit Wiener Neustadt, – um Verbrauchsspitzen gegenseitig abzudecken“, so Herlicska.
WLV-Tipps zum sinnvollen Umgang mit Wasser
- Duschen statt Baden!
- Für ein Vollbad benötigt man ca. 200 Liter Wasser; 6 Minuten Duschen hingegen verbrauchen nur ca. 70 Liter.
- Moderne WC-Niederspülkästen sparen im Unterschied zu den alten Hochspülkästen etwa 8 Liter Wasser, vor allem wenn sie mit einer Unterbrecher- bzw. Stoppvorrichtung ausgestattet sind.
- Geschirrspüler und Waschmaschine immer vollfüllen!
- Ein Thermostat-Mischer hilft rasch die gewünschte Wassertemperatur zu erreichen. Durch den kurzen Mischvorgang spart man Wasser und Energie.
- Geschirrspülen, Waschen, Zähneputzen und Rasieren nicht bei laufendem Wasserhahn!
- Blumengießen und Rasensprengen nicht untertags, sondern erst am Abend. Es verdunstet dann weniger Wasser.
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