EU-Wahl
Sagartz hofft noch auf ein EU-Mandat
ÖVP-Spitzenkandidat Christian Sagartz erreichte bei der EU-Wahl 17.332 Vorzugsstimmen.
BURGENLAND. Ein „fulminanter Wahlsieg“, ein „sensationelles Ergebnis“, ein „historisches Ergebnis“ – so euphorisch kommentierte die ÖVP Burgenland den Ausgang der EU-Wahl.
53-jährige Durststrecke
Und das zu Recht: Mit einem Stimmenanteil von 35,4 Prozent überholte die ÖVP erstmals bei einer EU-Wahl im Burgenland die SPÖ, die 33,0 Prozent erreichte. Und blickt man auf den Ausgang aller nationalen Wahlen der letzten Jahrzehnte zurück, dann gelang der ÖVP zuletzt im Jahr 1966 – bei der Nationalratswahl – der erste Platz im Burgenland.
Nicht minder eindrucksvoll das Vorzugsstimmenergebnis von Spitzenkandidat Christian Sagartz. Österreichweit fand sich insgesamt 17.332 Mal sein Name auf den Stimmzetteln. Damit schaffte er im ÖVP-internen Ranking – das auch für den Einzug ins EU-Parlament entscheidend ist – den achten Platz. Er liegt damit etwa auch vor dem prominenten Wolfram Pirchner, der 9.357 Vorzugsstimmen erreichte.
108 Vorzugsstimmen aus Tirol
„Wir haben auf ein fünfstelliges Ergebnis gehofft, aber dieses Resultat ist einfach sensationell“, so Sagartz, der nicht nur Stimmen aus dem Burgenland (16.493) bekam. So waren es 320 Vorzugsstimmen aus Wien, 185 aus Niederösterreich oder 108 aus Tirol. „Das müssen wir erst selbst analysieren. Ich habe zwar ein paar Freunde in Tirol, die versprachen, für mich zu stimmen. Aber diese hohe Zahl ist für mich nicht erklärbar“, meint Sagartz, der sich auch über ein herausragendes Ergebnis in seiner Heimatgemeinde Pöttsching freuen darf. Dort erreichte die ÖVP 32,3 Prozent der Stimmen. Das bedeutet einen Zuwachs von 11,7 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Europawahl im Jahr 2014. „Das ist burgenlandweit die viertgrößte Steigerung“, so der ÖVP-Spitzenkandidat.
Sagartz optimistisch
Nun lautet die große Frage: Schafft Sagartz den Einzug ins EU-Parlament? Nachdem aus Sicht der ÖVP sieben Mandate zu vergeben sind, hat er es vorerst einmal verpasst. Allerdings ist derzeit noch nicht sicher, ob etwa Othmar Karas oder Karoline Edtstadler ins EU-Parlament einziehen werden. „Nachdem ich auf dem ersten Nachfolgeplatz stehe, bin ich noch optimistisch. Entscheidend sind die weiteren innenpolitischen Entwicklungen“, so Sagartz.
„Riesiger Motivationsschub“
Nun gilt jedenfalls die ganze Konzentration der Nationalratswahl im Herbst dieses Jahres und der Landtagswahl im Jänner 2020, der die ÖVP voller Zuversicht entgegenblickt. „Das Ergebnis der EU-Wahl war für die ÖVP und für mich ein riesiger Motivationsschub“, so Sagartz.
ÖVP-Vorzugsstimmen-Ranking – Top 10
- Karoline Edtstadler (115.891)
- Othmar Karas (103.021)
- Angelika Winzig (84.931)
- Simone Schmiedtbauer (64.230)
- Lukas Mandl (38.605)
- Barbara Thaler (38.285)
- Alexander Bernhuber (30.338)
- Christian Sagartz (17.232)
- Wolfram Pirchner (9.357)
- Christian Zoll (7.946)
• Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann
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