„Das Malerhandwerk hat goldenen Boden!“
Die BEZIRKSBLÄTTER im Gespräch mit Malermeister Christian Stangl aus Pöttsching
PÖTTSCHING. Vor rund 28 Jahren übernahm Christian Stangl gemeinsam mit seinem Vater die Geschäftsführung der Malerei, die sein Vater 1960 gründete. „Er hat mir diesen Beruf jedoch nie aufgezwungen“, erklärt Stangl, der auch heute noch, nach über 40 Jahren Malertätigkeit, dem Beruf mit Elan und Freude nachgeht. „Sonst würde ich es nicht mehr machen“, ist sich der Unternehmer sicher.
Spezialisten gefragt
Aber zurück zu Stangls ersten Schritten: er absolvierte selbst kein Lehre, sondern genoss eine vierjährige Ausbildung in der Malerfachschule in Baden. Nach einem Jahr Praxis folgte 1978 die Meisterschule mit abschließender Meisterprüfung.
Von seiner damaligen Ausbildung ist Stangl angetan. „Wir haben alle handwerklichen Tätigkeiten gelernt – auch viele Sachen, die heute nur von Spezialisten gemacht werden“, so Stangl, der sich in seinem Betrieb auf Fassaden und Wärmeverbundsysteme spezialisiert hat. „In der Ausbildung wurde uns alles mitgegeben, was wir als Maler brauchten. Aber schlussendlich sieht die Praxis immer anders aus. Es liegt an einem selbst – in der Schule lernt man eben nur einen geringen Prozentsatz. Ich denke, das ist in jedem Beruf gleich – das Berufsleben sieht eben anders aus“, so Stangl.
Der Weg zum Chef
Seit dieser Zeit hat sich einiges getan in Stangls Berufsleben. Nach Erhalt des Meisterbriefs ging es für zwei Jahre zurück zum ehemaligen Praktikumsplatz, bevor Stangl 1980 in die väterliche Firma einstieg. Die ersten beiden Jahre hat Stangl noch draußen mitgearbeitet, bevor er Pinsel gegen Schreibtisch eintauschte. 1988 übernahm er dann gemeinsam mit dem Vater die Geschäftsführung.
Von 20 auf 80 Mitarbeiter
Seit Christian Stangl den Betrieb übernommen hat, gab es eine kontinuierliche Steigerung der Mitarbeiter von 20 auf heute 80 Angestellte – darunter auch immer wieder Lehrlinge.
„Der letzte hat erst voriges Jahr seine Ausbildung bei uns beendet“, konstatiert Stangl, der jedem handwerklich Interessierten eine Lehre anraten würde: „Das ist eine gute Geschichte und eine solide Basis. Es muss nicht unbedingt eine Malerlehre sein, aber das Handwerk hat Zukunft. Steigt man jetzt zum Beispiel im Bereich IT ein, denke ich nicht, dass man dort bis zur Pension bleiben kann.“
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