Einkauf im Zwölften
Erste Einkäufe in Meidling
Die ersten Tage geöffnet: Ein Lokalaugenschein bei den Meidlinger Geschäftsleuten.
MEIDLING. Die langersehnte Erleichterung in der Coronakrise startete: Nach Ostern durften die ersten Geschäfte ihre Tore öffnen. Die Meidlinger nahmen die Möglichkeit wahr, um shoppen zu gehen.
"Die ersten Tage waren nicht schlecht, aber es waren keine normalen Geschäftstage", so Ernst Tobola. In seinem Taschen-Geschäft auf der Meidlinger Hauptstraße wurden vorwiegend Kleinigkeiten gekauft. Mit einer Ausnahme: Sogar ein stylischer, teurer Rucksack wechselte den Besitzer, freut sich der Unternehmer.
Keine Verunsicherung
"Die Stimmung bei den Menschen ist nicht verunsichert", konnte Tobola feststellen. Seine erste Zwischenbilanz verläuft positiv, "aber ich bin auch nicht saisonabhängig." Noch ist auf der Meidlinger Hauptstraße nicht viel los, konnte der Unternehmer feststellen. "Wahrscheinlich sind alle noch bei den Baumärkten", mutmaßt er.
Das Traditionsgeschäft Sladek in der Reschgasse vermisste den großen Ansturm. "Aber wir können uns nicht beschweren", meint die Chefin des Geschirr- und Küchenhandels. Vor allem Backformen und Kaffeemaschinen waren in den ersten Tagen gefragt.
Warten vor dem Geschäft
"Unsere Kunden sind vorbildlich", freut sich Susanne Sladek: "Wenn ein Kunde im Geschäft steht, dann warten die anderen draußen – und alle haben einen Mund-Nasen-Schutz", schaut sie positiv in die Zukunft.
Abwartend reagiert Klaudia Waidhofer. In ihrem Atelier "Harmony" auf der Hetzendorfer Straße bietet sie Lampen im Tiffany-Stil, Geschenkideen und Porzellan an. Immerhin waren schon am ersten Tag der Öffnung Kunden bei ihr.
In der Zeit der Schließung versuchte sie, mit Online-Verkäufen über die Runden zu kommen. Aber diese haben sich nur schleppend entwickelt, so Waidhofer. Es kam zu Lieferverzögerungen und auch die von ihr bestellte Waren brauchen nun viel länger, bis sie endlich in ihrem Geschäftslokal ankommen.
Sonne als Hilfe
Der Optiker Dieter Medvey in der Edelsinnstraße sieht vorsichtig positiv in die Zukunft. Noch während der Geschäftssperre konnte er einen Notbetrieb aufrechterhalten, verschickte etwa bestellte Kontaktlinsen und vergab Termine für Kunden, deren Brillen kaputt gingen.
Nach Ostern kamen auch die ersten Käufer zum Unternehmer. Erfreulich für ihn: Es kamen nicht nur Stammkunden, sondern auch neue Gesichter ins Geschäft. "Gott sei Dank war das Wetter sehr gut – so kauften einige Sonnenbrillen", so Medvey.
Am Meidlinger Markt hatten in den ersten Tagen nach der Öffnung nur etwa die Hälfte der Standeln geöffnet. "Lebensmittel-Standel und die Konditorei hatten durchgehend offen und einen Lieferservice ins Leben gerufen, der gut angenommen wurde", sagt Mark Ruiz Hellin von der Konditorei "Hüftgold". Nun haben auch die Lokale am Markt zum Abholen oder Liefern geöffnet. "Es herrscht hier positive Stimmung", so Hellin weiter.
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