Im Bann von Mittelerde

Vom Dr. Watson des 21. Jahrhunderts zu Bilbo Beutlin aus dem Auenland: Martin Freeman | Foto: Warner Bros./MGM
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  • Vom Dr. Watson des 21. Jahrhunderts zu Bilbo Beutlin aus dem Auenland: Martin Freeman
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Peter Jackson ist ein Mann, der weiß, was er tut. Nicht umsonst hat der Regisseur beschlossen JRR Tolkiens Buch „Der kleine Hobbit“, das dünner als jeder einzelne der drei „Herr der Ringe“-Teile ist, als Trilogie auf die Leinwand zu bringen. Er weiß, dass die treue Fangemeinde die Filme verschlingen wird. Und doch kamen zuletzt Bedenken auf, ob es denn tatsächlich sinnvoll wäre diese vergleichsweise kurze Geschichte so in die Länge zu strecken. Der erste Teil wischt diese Bedenken zum größten Teil weg.

In der ersten Hälfte des dreistündigen Films merkt man zwar die Streckung der Handlung an ein paar Stellen, in der zweiten Hälfte geht es dann aber Schlag auf Schlag. Und im Grunde weiß man ohnehin bereits nach den ersten fünf Minuten, als die Vorgeschichte des Films - die Verwüstung des Zwergenreiches durch den Drachen Smaug - erzählt wird, dass man sich gar nicht oft genug in die Welt von Mittelerde entführen lassen kann. Zu frisch ist der Zauber, den diese Welt versprüht, immer noch.

Der Film spielt etwa 60 Jahre vor den Schlachten aus „Herr der Ringe“ und erzählt dabei eine vermeintlich kleinere Geschichte. Bilbo Beutlin, verkörpert vom fantastischen Martin Freeman, zieht gemeinsam mit Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und einigen Zwergen aus, um den Berg, der von dem Drachen eingenommen wurde, zurückzugewinnen. Auf dem Weg dorthin trifft man einige altvertraute Gesichter und kommt an bekannten Orten vorbei, für „Herr der Ringe“-Fans fühlt es sich fast wie eine Heimkehr an.

Man merkt dem Streifen an, dass die Buchvorlage ein eher jugendlicher Abenteuerroman ist, denn er ist witziger als die „Herr der Ringe“-Trilogie und wirkt etwas mehr auf jüngere Zuseher zugeschnitten. Es geht um kleine Helden und große Taten, um Zusammenhalt und Tapferkeit. Vor allem aber geht es um einen kleinen Mann, der sich stets am wohlsten fühlte, wenn nichts passierte, und nun in die große, gefährliche Welt aufbricht. „Die Heimat liegt nun hinter dir und vor dir die Welt“, sagt Gandalf zu Bilbo, der selbst nicht zu wissen scheint, warum er diese Reise mitmacht. Am Ende weiß es zumindest der Zuseher: Weil er die Welt sehen muss, um den Wert der Heimat zu schätzen.

„Herr der Ringe“-Verweigerer, die in dieser Kritik bisher wohl zu kurz kamen, sei gesagt: Auch ihr könnt euch den Streifen bedenkenlos ansehen, wenn ihr Abenteuergeschichten mögt. Wenn man die Ring-Saga kennt, wird man einige Zusammenhänge erkennen, aber es ist keineswegs notwendig, um diesen Film für sich zu verstehen.

„Der Hobbit - Eine unerwartete Reise“ ist gewohnt bildgewaltig, mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und einwandfreien Actionszenen. Ein paar Kleinigkeiten gibt es dennoch auszusetzen, so etwa den etwas unausgeglichenen Spannungsbogen. Oder das am Ende bestehende Gefühl, dass eigentlich doch nicht allzu viel passiert ist, was der Ausdehnung auf drei Teile geschuldet ist.

Und doch kann man dem Streifen nie wirklich böse sein. Denn diese Faszination, die Mittelerde ausströmt, dieser Bann, er ist ungebrochen. „Der Hobbit“ ansehen bedeutet drei Stunden in eine andere Welt einzutauchen, und dafür wurde das Kino doch erfunden. Von mir gibt‘s daher 8 Regionauten-Punkte und jede Menge Ungeduld, mit der ich auf die Fortsetzung warte.

Vom Dr. Watson des 21. Jahrhunderts zu Bilbo Beutlin aus dem Auenland: Martin Freeman | Foto: Warner Bros./MGM
Die Zwergengruppe unter der Führung von Thorin Eichenschild (Richard Armitage) | Foto: James Fisher/New Line Productions

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