Auf Melks Straßen geht's wild her

- Der Zusammenstoß mit einem Wildtier ist nach dem Absichern der Unfallstelle unverzüglich bei der Polizei zu melden.
- Foto: ÖAMTC/Lobensommer
- hochgeladen von Werner Schrittwieser
BEZIRK MELK. Die Tage werden immer kürzer und somit fällt auch der Berufsverkehr verstärkt in die Dämmerung und Dunkelheit. Gerade in dieser Zeit sind aber auch die heimischen Wildtiere, allen voran Rehe, besonders aktiv. Die Gefahr von Wildunfällen steigt somit auch entsprechend stark an. Besondere Vorsicht ist natürlich im Bereich von Wildwechsel-Warnschildern geboten. Dabei sollte man das Augenmerk aber nicht nur nach vorne, sondern auch seitlich neben das Fahrzeug legen. „Sieht man ein Wildtier, muss man die Geschwindigkeit reduzieren, das Fernlicht ausschalten und hupen. Hat das Tier die Fahrbahn überquert oder läuft davon, heißt es weiter vorsichtig sein, da Wildtiere oft in Gruppen unterwegs sind", erklärt Gerhard Prantner, ÖAMTC-Stützpunktleiter der Dienststellen Ybbs und Melk.
"Bitte runter vom Gas"
Eine der häufigsten Ursachen für Unfälle dieser Art ist überhöhte Geschwindigkeit. Zusammenstöße mit Rehen, Hirschen oder Wildschweinen bergen auch für Autolenker große Risiken. „Trifft man mit 50 km/h auf einen 20 kg schweren Rehbock, wirkt eine halbe Tonne auf Fahrzeug und Fahrer, bei 100 km/h beträgt die Aufprallwucht zwei Tonnen", weiß Prantner.
Wenn es zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier kommt, heißt es nach dem Absichern der Unfallstelle unverzüglich die Polizei zu verständigen, auch dann, wenn das Tier weiterläuft. „Verletzte Tiere nicht berühren oder mitnehmen“, warnt Gerhard Prantner.
Jäger rückten 1.500 Mal aus
Nach der ordnungsgemäßen Meldung bei der Polizei informiert diese den zuständigen Jagdaufseher vom Unfall. Im Jahr 2017 wurden die Jäger im Bezirk Melk fast 1.500 Mal zu Hilfe gerufen, wobei fast zwei Drittel aller Einsätze aufgrund von Zusammenstößen mit einem Reh erfolgten. Der Schaden am Fahrzeug wird allerdings nur von der Kaskoversicherung übernommen. Dafür ist eine polizeiliche Meldebestätigung der Polizei notwendig.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.