Berglands Know-How für Flüchtlingshilfe
BERGLAND. Seit einige Monaten formieren sich unter dem Motto "Willkommen Mensch!" landesweit Gruppen von Unterstützern, die sich darum bemühen, Kriegsflüchtlingen, die bereits den Asylstatus erhalten haben, in allen Lebenslagen Unterstützung zu geben. Viele Gruppen und Privatpersonen bieten Kriegsflüchtlingen Hilfe zur Selbsthilfe in der persönlichen Betreuung, Arbeits- und Wohnungssuche, in finanziellen Angelegenheiten oder beim Erlernen der deutschen Sprache an.
Ein biblischer Zugang
Zwei junge Frauen aus Bergland, Karina Höllmüller und Petra Lasselsberger, haben sich mit ihrem IT-Wissen ebenfalls an der Aktion beteiligt. Frei nach dem Bibelvers "denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen" haben die Beiden eine Online-Plattform geschaffen, die dabei hilft, verschiedene Initiativen zu vernetzen.
Vernetzung und Dank
Mit der Website www.willkommen-mensch.at schufen sie ehrenamtlich eine gemeinsame, überregionale, externe, wie interne Informationsplattform, um ein Netzwerk für Hilfe und Information zu spannen. Überdies bringen hier die meist syrischen Flüchtlinge auch ihre Dankbarkeit zum Ausdruck.
"Die Initiative „Willkommen Mensch!“ lädt alle solidarischen Bürger und Regionen dazu ein, die Herausforderung gemeinsam anzupacken, sich zu informieren, zu vernetzen und gemeinsam gegen Unrecht, Hass und Angst aufzustehen", ruft Christian Köstler auf. Er ist Leiter der Pfarrcaritas der Diözese St. Pölten und wesentlicher Motor der pfarrlichen Initiative "Willkommen Mensch!". Höllmüller und Lasselsberger betonen: "Jeder kann sich einbringen und sich vor Ort einsetzen."
Zur Sache
Unter dem Motto "Willkommen Mensch!" existieren bereits zahlreiche Gruppen im Wald- und Mostviertel, etwa Zwettl, Horn, Amstetten, Randegg und Lunz. Im Bezirk Melk gibt es bisher keine einzige Gruppe; Das Bibelzitat stammt aus dem Neuen Testament, Matthäus, 25,35.
Drei Fragen an Petra Lasselsberger
Wie kam es dazu, dass Sie mit Karina Höllmüller die Page "willkommen-mensch.at" entworfen haben?
"Wir haben die Not asylsuchender Menschen in den Medien verfolgt und konnten nicht tatenlos zusehen. Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht uns in der Region nach den eigenen Fähigkeiten sinnvoll einzubringen. Wir haben beobachtet, dass viele Initiativen an verschiedenen Orten bestehen und wollten dazu beitragen, dass diese sich zusammentun und gemeinsam auftreten."
Mit Initiativen im Bezirk Melk sieht es ja im Moment noch nicht so gut aus, ist etwas geplant?
"Im Moment befindet sich die Initiative "Willkommen Mensch in Kilb" im Aufbau. Es ist im Bezirk sicher noch Potential vorhanden, aus diesem Grund möchten wir die Menschen informieren und motivieren, selbst aktiv zu werden. Sei es durch persönlichen Einsatz oder einfach durch Geldspenden mit denen die Menschen unterstützt werden können.
An wen sollen sich Interessierte wenden?
Es kommt darauf an, in welcher Region man helfen möchte. Auf der Homepage kann man die einzelnen Regionen direkt anwählen. Dort stehen dann auch die relevanten Kontaktdaten. Der Initiator der Initiative ist Christian Köstler von Willkommen Mensch in Amstetten.
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