Cobragift gegen die Bankmarder
Showdown am Gründonnerstag: PolizeiEinsatzkommando hob Hauptquartier von Ostbande aus.
BEZIRK MELK. Die fünf Herren aus Ostrumänien im Alter zwischen 23 und 41 Jahren sind vielseitig begabt. Einerseits begnadete Schweißer. Zum Knacken von Bankomaten entwickelten die mutmaßlichen Täter sogar einen eigenen Plasma-Schneidbrenner. Mit 5.000 Grad heißer Flamme schafften sie es mit chirurgischer Präzision Bankomaten so zu filetieren, dass von den Geldmaschinen nur rauchende Trümmerhaufen übrig, aber die Geldscheine unversehrt blieben.
Andererseits gehörten auch Gelegenheitsdiebstähle zum Repertoire der Bande.
Ihr Hauptquartier hatte die Bande in Wien Penzing aufgeschlagen. Ihre Raubzüge führten die mutmaßlichen Täter an Orte wie St. Georgen am Walde, Dimbach (Perg) und in Niederösterreich nach Rohr im Gebirge (Wr. Neustadt), Göstling (Scheibbs), Mühlbach (Hollabrunn) und Texing (Melk). Was die kriminellen Multitalente nicht wussten: Die Polizei war ihnen bereits auf den Fersen.
Zu Ostern schnappte Falle zu
Monatelang lagen Kriminalbeamte aus Niederösterreich auf der Lauer. Am Gründonnerstag war die Hasenjagd dann zu Ende. Nach einer Diebstour verfolgten verdeckte Ermittler das Quintett bis nach Wien-Penzing. Dort wartete bereits das Einsatzkommando „Cobra“. Blitzschnell schlugen die Elitebeamten auf offener Straße zu und nahmen die fünf mutmaßlichen Täter fest. Besonders kooperativ zeigten sich die Festgenommenen im Polizeiverhör nicht. Immerhin gab einer der Beteiligten die Trickdiebstähle vor Supermärkten zu. Pro Tag machte ein Täter alleine mit diesem Trick etwa 300 Euro „Umsatz“.
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