Ein Akkordeon spielt in zwei Weltkriegen
Die Geschichte eines Instruments, das seit 100 Jahren in Familienbesitz ist und mit seinen Besitzern durch dunkle Zeiten gegangen ist.
Hannes Thanheiser, begeisterter Musiker, hat eine besondere Leidenschaft. Das Sammeln verschiedenster Akkordeon. Jedes hat seine Geschichte und eines sogar eine besondere. Das "Thanheiserische" Akkordeon, das zur Zeit bei einer Ausstellung auf der Schallaburg zu bewundern ist, durchlebte gleich zwei Weltkriege.
"Sowie der erste Weltkrieg begann, bekam mein Onkel die Einberufung zur Verteidigung seines Landes. Sein Einsatzort war Italien. Mit auf die Reise hat er sein Akkordeon mitgenommen, das viele Tage zur Unterhaltung der Kameraden sorgte. Bis mein Onkel unglücklicherweise getroffen wurde." Da er ab den Zeitpunkt nicht mehr fähig war seine Waffe zu benutzen, wurde er in die Heimat zurückgeschickt. Das Akkordeon kam mit leichten Schrammen wieder nach Hause.
Wie es das Schicksal wollte musste auch sein Cousin 1940 in den Krieg einziehen. "Sein Einsatzorte waren die Ukraine und Russland. Auch bei ihm war das wichtigste Reiseutensil das Akkordeon. In der kleiner Ortschaft Masiki in Russland passierte dann das Unglück. Mein Cousin wurde im Gefecht von einem Granatsplitter getroffen." Das ironische daran: Vater und Sohn wurden beide an der rechten Hand verletzt. Und das Akkordeon? "Bis auf ein paar Kratzer und Schrammen wurde es in der Nachkriegszeit an mich weitergegeben." ist Hannes Thanheiser glücklich.
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