Gedenken an jüdische Bürger

- hochgeladen von Melanie Grubner
,Steine der Erinnerung‘ zeigen Namen der Shoah-Opfer aus der Stadt Melk
MELK. Rund 80 Gäste nahmen kürzlich an der Eröffnung der „Steine der Erinnerung“ in Melk teil. Am Bahnhofsplatz und in der Linzer Straße 23 wird nun an die 1938 aus Melk vertriebenen jüdischen Familien erinnert. Im Bahnhof lebten Rudolf und Pauline Weiß, Rudolf war seit 1909 für die ÖBB tätig. In der Linzer Straße lebten Olga Schneider (geb. Weiner), Betty Kraus sowie Paula und Ernst Porges mit ihrer 1937 geborenen Tochter Liesl.
Vertrieben und vernichtet
Spätestens ab dem „Anschluss“ 1938 wurden sie vom NS-Regime systematisch ausgegrenzt und gezwungen, ihren Besitz zu Spottreisen an „arische“ Melker Bürger zu verkaufen. Am 15. Oktober 1938 verließen die letzten jüdischen Bürger zwangsweise die Stadt und mussten in Wien in „jüdische Sammelwohnungen“ ziehen, 1942 erfolgte ab Wien die Deportation in die Vernichtungslager. Rudolf und Pauline Weiß, Paula und Liesl Porges sowie Olga Schneider und Betty Kraus wurden 1942 in Maly Trostinec (Belarus) bzw. in Treblinka (Polen) ermordet.
„Es existiert kein Grab für die Ermordeten, kein Ort, an dem man ihrer gedenken könnte. Deshalb sind diese Steine ein wichtiges Zeichen der Erinnerung an diese Melker Bürger“, erklärt Christian Rabl vom Zeithistorischen Zentrum die Bedeutung der Steine.
Bei der Umsetzung wurde das Zeithistorische Zentrum von der Stadt Melk, der Kulturabteilung des Landes NÖ sowie den ÖBB, dem National- und dem Zukunftsfonds unterstützt. Bei der Feier, an der auch Nachkommen der Familie Weiner/Schneider teilnahmen, präsentierten Schülerinnen des Stiftsgymnasiums Melk künstlerisch-literarische Beiträge, abschließend fand ein Empfang auf Einladung der Melker Stadt statt.






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