Landfriedstetten: "Hütet euch vor Trägerfirmen"
Norbert Zwatz stellte seine Wohnungen zur Verfügung und sitzt nun auf 20.000 Euro Schaden.
LANDFRIEDSTETTEN. Er liebt die Gesellschaft und hat eine offene Tür für bedürftige Menschen. Norbert Zwatz vermietet schon seit einigen Jahren seine Wohnungen in Landfriedstetten, zuerst an Mietnomaden und nun an Asylwerber. Dass es bei Letzteren nun zu Problemen kam, lag aber nicht an den Flüchtlingen.
Angebot an das Land
"Nachdem ich Schwierigkeiten mit Mietnomaden hatte, suchte ich nach einer anderen Möglichkeit, meine Wohnungen zu vermieten. Als das Flüchtlingsthema aufkam, nahm ich Kontakt mit dem Land auf und schon meldete sich eine Firma bei mir, die Flüchtlingsunterkünfte suchte", erzählt Norbert Zwatz.
"Hatte ein schlechtes Gefühl"
Nachdem die Bürger der Ortschaft zum Thema Asyl aufgeklärt wurden, war es dann auch schon soweit. "Die Ersten kamen im September 2014. Ich hatte aber damals schon ein ganz schlechtes Gefühl", so Zwatz.
Welches sich auch rasch bestätigte. "Die Firma, die meine Wohnungen angemietet hatte, kümmerte sich kaum um die Flüchtlinge. Wenn ich diese wegen eines Missstandes aufklären wollte, wurde ich sofort darauf verwiesen, dass mich das nichts angeht", sagt der Pensionist.
Mauertrockenlegung
Nachdem die "erste Partie" auszog, waren Sanierungsarbeiten angesagt. "Die haben die Wäsche drinnen aufgehängt und nicht gelüftet. Natürlich fangen die Wände zum Schimmeln an", so der Landfriedstettner. Er übergab der Firma die Rechnung und bekam einige Tage später neue Flüchtlinge. Wieder hieß es nach einigen Monaten: sanieren. "Mit den Bauarbeiten und der Anschaffung von Einrichtungsgegenständen kamen rund 20.000 Euro zusammen. Ich sagte zur Asylfirma, sie sollen es halt über ihre Haftpflichtversicherung abrechnen", wartet der ehemalige Ministerialrat auf das Geld.
Keine Versicherung
Dann kam der Schock. Die Firma hat keine Versicherung abgeschlossen. "Ihnen war das angeblich zu teuer. Ich kündigte den Vertrag mit der Firma im Juni 2015 und forderte per Gericht das Geld ein", gibt sich Zwatz kämpferisch. Leider ein Kampf, den er verlor. Nach langen Verhandlungen gab das Gericht der Trägerfirma recht und der Landfriedstettner schaute durch die Finger. "Obwohl im Vertrag drinnen stand, dass ich nur der Vermieter bin, wurde ich vor Gericht als Quartiergeber angeführt. Und das war der ausschlaggebende Punkt, warum ich eine Versicherung abschließen hätte sollen", so Zwatz ernüchtert.
Trotz dieser Vorkommnisse lässt er es sich aber nicht nehmen, weiterhin Asylwerber bei sich unterzubringen. "Nur nicht mehr über eine solche 'Trägerfirma'. Denn wenn's hart auf hart kommt, wirst du von ihnen nicht unterstützt. Ich werde solche Firmen nicht mehr an mein Haus heranlassen", schließt er das Thema ab.
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