Bezirk Melk
Nachbarn im Drogenrausch attackiert

Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz | Foto: Ilse Probst
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BEZIRK (ip). Aus dem Schlaf gerissen wurde ein Mann aus dem Bezirk Melk, als sein 21-jähriger Nachbar gegen fünf Uhr seine Wohnungstüre eintrat und plötzlich vor seinem Bett stand. Schwer auf Drogen habe der 21-Jährige versucht, auf ihn einzuschlagen und immer wieder gedroht, ihn umzubringen. Beim Prozess am Landesgericht St. Pölten trat auch ein weiterer Nachbar in den Zeugenstand, der ebenfalls massiv bedroht worden war.

"Er hört Stimmen"

„I hock di um!“, habe der Beschuldigte am 8. Februar dieses Jahres am Gang getobt und gegen seine Türe getreten, weil er ihm das Handy gestohlen habe. „Der schreit zu jeder Tages- und Nachtzeit am Gang herum und sagt, er hört Stimmen“, erklärte der Zeuge nicht sonderlich verängstigt. Jener Mann, der den 21-Jährigen am Morgen danach plötzlich in seiner Wohnung sah, leide seither, laut Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz, vor allem psychisch. Für ihn erhielt sie den Zuspruch von 300 Euro für die Abschürfungen, die der Eindringling zu verantworten habe.

Schläge wurden abgewehrt

Es habe immer schon Probleme mit ihm gegeben, häufig war er nicht ansprechbar, erklärte das Opfer. „Die Schläge hab ich abwehren können, dann hab ich ihn aus der Wohnung gedrängt, ihn festgehalten und um Hilfe gerufen“, erinnerte sich der Zeuge.

„Er hat in der Wohnung jemanden schreien gehört und geglaubt, es wird jemand umgebracht“, so Verteidiger Jürgen Brandstätter, dem sich der 21-Jährige anvertraut habe, Körperverletzung und Drohungen bestreite der Beschuldigte.

"Ich brauche keine Therapie"

Er sei in einem Drogenersatzprogramm gewesen, hatte aber keine Ersatzmittel mehr. Daher nahm er Morphinpräparate und konsumierte etwa sieben Bier, gestand er gegenüber Richterin Doris Wais-Pfeffer. Das Gutachten von Dietmar Jünger wertete er als „nicht so tolle Leistung“. Der Psychiater attestierte dem Betroffenen einen akut psychotischen Zustand zum Tatzeitpunkt als Reaktion auf die eingenommenen Substanzen. Er brauche keine Therapie, habe der 21-Jährige gemeint, es sei jedoch sehr wahrscheinlich, dass er sich ohne Behandlung immer wieder in derartige Rauschzustände versetzt. Als langjähriger Heroinkonsument habe er auch genug Erfahrung mit der Wirkung der Substanzen, die er fahrlässig in therapeutisch weit überhöhter Menge genommen habe.

Wais-Pfeffer verurteilte den 21-Jährigen, der derzeit eine dreimonatige Haftstrafe absitzt, zu einer teilbedingten Zusatzstrafe von neun Monaten mit gleichzeitiger Einweisung in eine Anstalt für entwöhnungsbedürftige Straftäter, die auch Staatsanwältin Nicole Elsinger beantragt hatte (nicht rechtskräftig).

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