Aus dem Landesgericht St. Pölten
Pensionist aus dem Bezirk Melk wegen sexueller Belästigung verurteilt

- Richterin Doris Wais-Pfeffer
- Foto: Ilse Probst
- hochgeladen von Daniel Butter
Als „netter Nachbar“ präsentierte sich ein 68-jähriger Afghane, als eine 46-Jährige im August 2020 in das Mehrparteienhaus im Bezirk Melk einzog. Gleich zu Beginn bot er an, ihr den Dachboden zu zeigen. Dort habe er ihre Brust getätschelt und ihre verbalen Zurückweisungen mangels Sprachkenntnissen nicht verstanden.
BEZIRK. In der Folge, so die Frau am Landesgericht St. Pölten, habe er sie mehrfach im Stiegenhaus abgepasst, sie an der Brust berührt und ihr Klapse auf den Po verpasst. „Das Schlimmste war, dass er mir auf den Arsch und in den Schritt gegriffen hat.“ Da sei er zu weit und sie zur Polizei gegangen. Bereits bei seiner polizeilichen Einvernahme im April dieses Jahres bestritt der Pensionist die Übergriffe und bekannte sich nun auch zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Michael Lindenbauer nicht schuldig.
Urteil angenommen
„Gefällt Ihnen die Frau?“, wollte Richterin Doris Wais-Pfeffer wissen. „Nein“, erklärte der verheiratete Afghane und schüttelte heftig den Kopf, meinte jedoch demütig, dass er jedes Urteil annehmen werde.
Seit der Anzeige sei nichts mehr passiert, betonte die Nachbarin, damals habe sie sich aber nicht mehr alleine aus der Wohnung getraut, nur noch in Begleitung ihres Lebenspartners.
Wais-Pfeffer verurteilte den Beschuldigten zu einer Bewährungsstrafe von einem Monat mit dreijähriger Probezeit (nicht rechtskräftig). Lindenbauer gab vorerst keine Erklärung ab.


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