Bezirk Melk
Prozess nach Randale bei Großmutter
Stark alkoholisiert randalierte in der Nacht zum 1. September ein 27-Jähriger aus dem Bezirk Melk im Haus seiner Großmutter. Diese wusste sich nicht mehr zu helfen und rief die Polizei, die massive Probleme bei der Festnahme des Betrunkenen hatte.
BEZIRK. „Mein Mandant wird sich vollinhaltlich schuldig bekennen, auch wenn er sich an kaum etwas erinnern kann“, erklärte Verteidiger Georg Lugert zu Beginn des Prozesses am Landesgericht St. Pölten, wo sich der Angeklagte wegen einer strafbaren Handlung im Zustand der vollen Berauschung zu verantworten hatte.
„I scham mi in Grund und Boden“, beteuerte der 27-Jährige, der sich bei jenen beiden Polizeibeamten für sein Verhalten entschuldigte, auf die er mit geballten Fäusten losstürmte, sodass diese zunächst aus dem Haus flüchteten. „I prack euch ane“, drohte er, bevor es den Beamten gelang, ihn im Freien festzunehmen und in eine Ausnüchterungszelle zu bringen, bis sich sein Alkoholspiegel von 2,34 Promille auf ein vertretbares Maß gesenkt hatte. Es sei gar nicht seine Art und so etwas sei auch noch nie vorgekommen, meinte er. Auch seine Oma habe ihn noch nie so erlebt.
Auf die Frage von Richter Andreas Beneder, warum es zu so einer starken Alkoholisierung gekommen war, gab der Beschuldigte an, dass ihn seine Freundin verlassen habe. Schulden und Arbeitslosigkeit verschärften seinen Drang, sich in den Alkohol zu flüchten.
„Er macht einen reumütigen Eindruck“, stellte Beneder fest, der alle Voraussetzungen für ein diversionelles Vorgehen als gegeben sah. Nach 150 Stunden gemeinnütziger Leistungen innerhalb von sechs Monaten könnte das Verfahren gegen den Mann, der das Angebot annahm, eingestellt werde.
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