Willkommen, Wildkatze
- hochgeladen von Christian Trinkl
Das als ausgestorben geltende Tier soll wieder in den Wald zurückkehren
Sie ähnelt der Hauskatze, ist mit ihr aber nur entfernt verwandt: Die Wildkatze, die lange Zeit als ausgerottet galt, soll wieder in die heimischen Wälder zurückkehren. Bundesforste und Naturschutzbund haben aus diesem Anlass die neue Broschüre „Aktiv für Wildkatzen“ erstellt.
BEZIRK. Die 24-seitige Broschüre versteht sich als Leitfaden für eine wildkatzengerechte Waldbewirtschaftung und richtet sich besonders an Forstleute, Landwirte und Jäger, die allen voran dazu beitragen können, das scheue Tier in den Wäldern wieder heimisch werden zu lassen. Auch wenn sich die Anzeichen für eine Rückkehr mehren, gilt die Wildkatze nach der aktuellen Roten Liste immer noch als ausgestorben oder verschollen.
Wildkatze ist willkommen
„Wir heißen die Wildkatze in unseren Wäldern willkommen“, sagt Georg Erlacher, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste, „und leisten mit der Broschüre einen Beitrag dazu, der Wildkatze ihren natürlichen Lebensraum zurückzugeben.“ Wo die Faktoren mäusereiche Waldwiesen, Totholz, Windwurfflächen, Asthaufen, strukturreicher Waldrand, naturbelassene Gewässer und niedrige Schneedecke zusammenkommen, dort fühlt sich die Wildkatze wohl.
Phase eins: Bestandserhebung
„In einer ersten Phase sollen Bestand und Verbreitung der Wildkatze erhoben werden“, sagt Ingrid Hagenstein vom Naturschutzbund Österreich, die die Projektleitung des Artenschutzprojekts Wildkatze innehat. Dies soll mittels Lockstöcken passieren. Denn nach Hinweisen auf Wildkatzen im Nationalpark Thayatal werden dort seit wenigen Jahren mit Baldrian bestrichene Holzstöcke ausgebracht, an denen sich die Wildkatzen reiben und ihre Haare hinterlassen. Deren genetische Analyse hat bereits zum mehrmaligen Nachweis der Wildkatze in Österreich geführt.
Wildkatze wurde Unrecht getan
„Fast 85 Prozent der Wildkatzen-Beute besteht aus Wühlmäusen. Nicht einmal drei Prozent entfallen auf Eichhörnchen, Reptilien oder Vögel. An Fasan, Rebhuhn oder Feldhase hat sie kein Interesse“, so Hagenstein.
In früheren Jahrhunderten jedoch sei die Schädlichkeit der Wildkatze völlig falsch eingeschätzt worden – das wurde ihr zum Verhängnis: „Sie wurde massiv verfolgt, was maßgeblich zum Erlöschen des Wildkatzenbestandes in den 1950er Jahren beitrug.“
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