„Der Schuss ging nach hinten los“

- hochgeladen von Christian Trinkl
Die Gemeindeväter rund um Melk nehmen Stellung zum „Einheimischen-Rabatt“ an der Volkshochschule
Empörung und Beschwerde-briefe seitens der Kurs-teilnehmer – und doch zeigen Bürgermeister der umliegenden Gemeinden zurückhaltendes Verständnis für die Melker Vorgehensweise, eigene Bürger bei Kursen der Volkshochschule zu bevorzugen.
BEZIRK. (MiW) Aus Kos-tengründen wurden die Kursgebühren der Volkshochschule (VHS) Melk erhöht, wobei Melker Bürger bis zu 10% weniger für Weiterbildung zur Kasse gebeten werden als „Auswärtige“.
Diese Vorgehensweise sorgte zuallererst bei den Kursteilnehmern selbst für Unmut, dann bei VHS-Leiter Johann Preinreich (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten) für Unverständnis und nun bei den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden für Unentschlossenheit. Dennoch erhält Thomas Widrich Schützenhilfe – die Gemeinden müssen alle sparen, so einige Gemeindeväter im Gespräch mit den Bezirksblättern. Ist der „Einheimischen-Rabatt“ eine Vergünstigung im Sinne einer Bildungsförderung der Stadt Melk für ihre Gemeindebürger, wäre dies nicht zu kritisieren, schlussfolgerte Johannes Zuser. Doch weiters merkte der Hürmer Bürgermeister an: „Aber richtet sich das Angebot der VHS Melk an alle Bürger in diesem Bezirk, so sehe ich nicht ein, dass jene mehr bezahlen müssen, die ohnehin einen längeren Anreiseweg und damit zusätzliche Kosten zu tragen haben.“
Leise Kritik an Melks Bürgermeister
Der Manker Bürgermeister Martin Leonhardsberger hat in seiner Gemeinde eine eigene Volkshochschule und zeigt gewisses Verständnis für die Situation: „Bei uns zahlen Auswärtige genauso viel wie unsere eigenen Bürger – die Vergünstigung war von der Stadt Melk wohl gut gemeint, aber die Leidtragenden bekamen es in den falschen Hals. Der Schuss ging nach hinten los.“
Loosdorfs Bürgermeister Joschi Jahrmann zieht zum Abschluss einen aktuellen Vergleich: „Wir haben einen Kinderhort in Loosdorf, die Gemeinde übernimmt die Kosten für die eigenen Bürger. Auswärtige oder ihre Gemeinden zahlen die dadurch entstehenden Mehrkosten. Wir sind gerne bereit, die Mehrkosten der VHS für unsere Bürger zu bezahlen, wenn die Stadt Melk die Mehrkosten auch für ihre Bürger zu tragen bereit ist, welche unsere Einrichtung in Anspruch nehmen.“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.