Politischer Knalleffekt
Persenbeugs Manfred Mitmasser tritt als Ortschef zurück
Rücktritt nach Pensionierung und Problemen bei den Gemeindeabgaben von Persenbeug-Gottsdorf.
PERSENBEUG-GOTTSDORF. Manfred Mitmasser zieht die Reißleine. Der Bürgermeister von Persenbeug-Gottsdorf geht als Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung in Pension und gibt zudem, nach Problemen von nicht rechtzeitig vorgeschriebenen Abgaben während seiner Amtszeit, das Amt des Ortschefs ab. Vizebürgermeister Gerhard Leeb übernimmt nun seine Funktion.
Teils verjährte Gebühren
Vor allem im Bereich der Kanalgebühren sind Vorschreibungen nicht vollständig erfolgt und teilweise möglicherweise sogar bereits verjährt. Bürgermeister Mitmasser stellt aber klar fest, hierfür die volle politische Verantwortung und die daraus resultierenden Konsequenzen zu übernehmen. Als Erklärung gibt er an, "dass ihn die Doppelfunktion Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter über lange Zeit hinweg überfordert und massiv überlastet hat". Nicht zuletzt deswegen, weil er sich der Anliegen der Gemeindebürger stets persönlich angenommen und während seiner Amtszeit Großprojekte wie den Hochwasserschutz, Schulumbauten und viele Infrastrukturprojekte von rund 45 Millionen Euro umgesetzt hat.
Agenden gehen auf GVU über
Der designierte Bürgermeister Gerhard Leeb dazu: „Mein erstes und wichtigstes Anliegen ist es, Schaden von der Gemeinde und von den Bürgern abzuwenden. Ich werde daher dem Gemeinderat vorschlagen, den Gemeindeverband für Umweltschutz und Abgabeneinhebung für den Bezirk Melk, der über Kompetenz und Unabhängigkeit verfügt, mit einer Gesamtüberprüfung der Abgaben zu betrauen.“
Leeb betonte auch, dass die im Gemeinderat vertretenen Parteien völlig transparent in die weiteren Schritte eingebunden werden sollen. Bei allen Verdiensten des scheidenden Bürgermeisters muss die Verantwortung klar auf dem Tisch liegen und daraus sind die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Leeb abschließend: „Sollte ich bei der konstituierenden Sitzung zum Bürgermeister gewählt werden, ist es mir ein großes Anliegen, alle politischen Kräfte in die Arbeit einzubinden, weil unsere Gemeinde eine geschlossene Führung benötigt, die sich den aktuellen Herausforderungen stellt.“
Leeb hofft dabei auf breite Unterstützung.
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