Günther Sidl im Interview
Zugreisen zum "EU-Stützpunkt" in Brüssel
EU-Abgeordneter Günther Sidl im Interview mit Redakteur Daniel Butter
BEZIRKSBLÄTTER: Ein Jahr Günther Sidl im EU-Parlament. Können Sie sich noch an Ihren ersten Tag erinnern?
GÜNTHER SIDL: Wenn man als Abgeordneter angelobt wird, ist das schon etwas ganz Besonderes. Ich bin sehr dankbar für die viele Unterstützung die ich bekommen habe. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Was sind die großen Unterschiede zwischen EU-Parlament und Landtag?
NÖ war eindeutig überschaubarer. Wenn man im EU-Parlament etwa über erneuerbare Energie, Gentechnik oder Lebensmittelqualität diskutiert, prallen oft unterschiedliche Welten aufeinander. Aber ich kann sagen, dass wir in Österreich wirklich in einem tollen Land leben.
Schon viele Bekanntschaften geschlossen?
Ja. Gerade in der EU ist es wichtig, sich auszutauschen und andere Beweggründe zu verstehen. Nur so kommt man zu Ergebnissen, die alle mittragen können.
Sie sind für Umweltthemen zuständig. Was wurde in dem einen Jahr umgesetzt, was soll noch geschehen?
Die EU hat mit dem Green Deal ein großes Klimaschutzpaket präsentiert. Davon muss auch der Bezirk Melk als „Klimaregion“ profitieren. Lebensmittel aus der Region für die Region und wir brauchen mehr Arbeitsplätze, Kinderbetreuungseinrichtungen und medizinische Versorgung vor Ort. Kurze Wege für die Menschen – das steigert die Lebensqualität und ist gut für unser Klima.
Sie gehen ja puncto Klimaschutz mit gutem Beispiel voran.
Für mich gilt: Nicht nur reden, sondern etwas tun. Daher bin ich bisher als einziger Abgeordneter alle Strecken zwischen Brüssel, Straßburg und NÖ mit dem Zug gefahren. Die Zeit nutze ich intensiv zum Arbeiten – im fahrenden Büro.
Brüssel oder Melk?
Brüssel ist ein echter Politik-Hotspot, an dem ich gerne arbeite. Aber Niederösterreich – und ganz besonders der Bezirk Melk – stehen bei mir ganz klar an erster Stelle.
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