Bezirk Melk: "Where are all the Wirtn gone?"

Fritz Lechner vom Gasthaus Zur Kartause wird bald seine Pension antreten. Wie lange das Wirtshaus noch offen hat, steht in den Sternen.
  • Fritz Lechner vom Gasthaus Zur Kartause wird bald seine Pension antreten. Wie lange das Wirtshaus noch offen hat, steht in den Sternen.
  • hochgeladen von Daniel Butter

BEZIRK. Das gute alte Dorfwirtshaus mit Stammtisch und fixer wöchentlicher Schnapserrunde stirbt aus. Seit dem Jahr 2010 hat in Niederösterreich mehr als jedes zehnte Gasthaus seine Pforten für immer geschlossen. Ein BEZIRKSBLÄTTER-"Lokalaugenschein" im wahrsten Sinne des Wortes.

"Finde keinen Nachfolger"

"Die Gastronomie ist ein harter Beruf mit unregelmäßigen Arbeitszeiten, den man mögen muss. Leider gibt es nur mehr sehr wenige, die diese Berufung auch mit Leidenschaft machen", erklärt Fritz Lechner vom Gasthaus Zur Kartause in Aggsbach-Dorf. Aus diesen Grund findet sich auch zurzeit kein Nachfolger, denn die Kinder Stefan (arbeitet in einer Bank) und Kerstin (ein gefragtes Model) wollen den Familienbetrieb auch nicht übernehmen. "Ich kann es ihnen nicht verübeln. Bei der Übergabe würde ihnen ein ,schwerer Rucksack‘ übergeben werden, voller Bürokratie", so Lechner.

Mehr Mitsprache für Wirte

Genau beim Thema Bürokratie stellt es dem langjährigen Wirt sprichwörtlich die Haare auf. "Das fängt schon beim Rauchergesetz an, bei dem es immer wieder zu Veränderungen kommt, wo enorme Kosten für uns Gastronomen entstehen. Meiner Meinung nach sollte der Wirt doch mündig genug sein, dass er entscheiden darf, ob er ein Raucherlokal führt oder nicht", erklärt der "Kartausenwirt". Auch beim "Bräunungsgrad" der Pommes und Schnitzel kann sich Lechner nur an den Kopf greifen. "Ich bin jetzt schon 45 Jahre im Geschäft. Ich werde doch wohl noch wissen, wie gute und genießbare Pommes oder Schnitzel aussehen", ärgert er sich. Vor Kurzem musste er noch, zu seinem Verwundern, zusätzlich einen Kurs als Wasserwart machen, da er sein Leitungswasser aus einem Privatbrunnen bezieht.

Ein Problem, welches auch Lechner sieht, ist das "Stammtischsterben" in den Orten: "Die Älteren sterben mit der Zeit und die Jungen sind leider nicht mehr so begeisterungsfähig. Obwohl man sagen muss: Der Stammtisch war schon immer ein Ort, wo man über Dinge diskutieren konnte. Das ist leider heute nicht mehr so."

ZUR SACHE

2010 gab es im Bezirk Melk noch 106 aktive Gastro-Betriebe, 2015 waren es nur mehr 95. Aktuell gibt es noch 92 Betriebe.

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