So "wild" geht es auf den Straßen im Bezirk Melk zu
Vorsicht Autofahrer: Zur Dämmerungszeit queren Reh und Co. wieder vermehrt die Fahrbahnen im Bezirk.
BEZIRK. Wer kennt das nicht – die Tage werden kürzer und die Wildtiere offenbar immer mehr. Allerdings treffen bei dieser vermeintlichen Wildtier-Häufung zwei Faktoren aufeinander: Viele Berufstätige sind jetzt vermehrt zur Dämmerungszeit auf dem Weg nach Hause, und das Wild zieht es aus dem Schutz des Waldes, um auf Wiesen zu äsen.
Felder gehen auch verloren
"Doch nicht nur der Schutz des Waldes kommt den Tieren abhanden", verrät Bezirksjägermeister Bernhard Egger, "durch die Erntezeit wird ihnen auch der Lebens- und Schutzraum in den Feldern weggenommen." Letztes Jahr wurde 894 Rehen – ein Anstieg von sechs Rehen zu 2014 – auf den Straßen in Melk ihr Leben genommen.
Abschreckung mit Pfeifsignal
"Es gibt aber schon einige Maßnahmen, wie etwa im Dunkelsteinerwald, Loosdorf oder Pöchlarn, wo mit Reflektoren und teils akustischen Pfeifsignalen der Schutz der Wildtiere gefördert wird", so Egger. Der Erfolg auf diesen Strecken ist laut dem Jäger auch schon erkennbar. Doch rein auf diesen Schutz können sich die Tiere und vor allem die Autofahrer nicht allein verlassen. "Gerade um diese Jahreszeit muss man immer auf einen Wildwechsel vorbereitet sein", erklärt ÖAMTC-Verkehrsexperte Roland Frisch.
Nicht das Lenkrad verreißen
Wenn es zu einem Wildwechsel kommt, sind laut dem Verkehrsexperten folgende Punkte zu beachten: "Sobald man ein Reh oder anderes Wild auf der Straße oder neben der Fahrbahn sieht, heißt es: Tempo reduzieren, nicht das Lenkrad verreißen – man neigt dazu in Laufrichtung des Wildes zu lenken – abblenden und gegebenenfalls hupen."
Vorsicht vor Gruppen
Weiters darf man eine weitere Gefahr nicht unterschätzen. Viele Wildtiere queren nicht alleine die Straßen. "Man darf sich niemals darauf verlassen, dass jetzt nur das eine Reh über die Straße läuft. Es können immer weitere folgen", warnt Frisch. Falls es doch zu einem Zusammenprall kommt, muss unbedingt die Unfallstelle gesichert und sofort die Polizei verständigt werden. "Diese setzt sich dann mit uns in Verbindung", sagt Bernhard Egger.
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