"Grüne Skepsis" für den neuen Melker Bürgermeister Patrick Strobl

MELK. Feierlich gedeckte Stehtische, ein Rednerpult im Melker Gemeinderatssaal und gut gelaunte Menschen ließen auf eines schließen: Heute wird es was zum Feiern geben. Der 31-jährige Patrick Strobl soll bei der Bürgermeisterwahl zum Nachfolger vom 22. Melker Bürgermeister Thomas Widrich gewählt werden. Und das wurde er auch – mit 20 von 22 Stimmen. "Danke an alle für euer Vertrauen", sagt ein überglücklicher Strobl. Trotzdem bleibt bei der Feierlichkeit ein kleiner bitterer Nachgeschmack.

"Es waren unsere Stimmen"

"Ich muss mich bei meiner Dankesrede gleich outen. Die zwei Gegenstimmen kamen von uns", erklärt Emmerich Weiderbauer von den Grünen, "von unseren vier Stimmen bekamst du zwei Gegenstimmen wegen der Skepsis. Die zwei anderen Stimmen waren ein Vertrauensvorschuss an dich."

Diesen "Vertrauensvorschuss" dürfte er aber gleich verspielt haben. Auf das Anliegen von Weiderbauer, dass man ein klares Bekenntnis fordere gegen das Rallyeevent in der Melker Innenstadt – Weiderbauer: "Wir haben wegen dieses Anlasses extra keinen Dringlichkeitsantrag gestellt." Doch Strobl verwies, sehr zum Ärger von Weiderbauer, lediglich auf eine Sitzung in dieser Woche, wo sich nochmals alle Beteiligten zusammensetzen und das Event durchleuchten. Dies war aber auch schon der einzige Aufreger bei dieser Wahl. Danach wünschten die beiden anderen Fraktionen ebenso – SPÖ und FPÖ – dem neuen Ortschef alles Gute. Den Platz von Strobl im Stadtrat wird Sandra Hörmann – sie bekam alle 22 Stimmen – nun übernehmen.

"Das Miteinander leben"

"Genau in einem Jahr, in dem Melk 120 Jahre Stadterhebung feiert, darf ich die Verantwortung für unsere schöne Stadt übernehmen", so der neue Stadtchef in seiner Rede, "ich bin sehr stolz und dankbar, die Aufgabe des Bürgermeisters unserer Gemeinde übernehmen zu dürfen – mir ist bewusst, welche Verantwortung mit dieser Aufgabe verbunden ist." In seiner Ansprache appellierte er auch nochmals an das Miteinander im Gemeinderat, dankte seinem Vorgänger und setzte sich als Ziel, dass unter seiner Führung die gesamte Stadtgemeinde noch lebenswerter gestaltet wird.