125 Millionen und 32 Brücken
Jahrelangen, zähen Verhandlungen folgte am Samstag der Spatenstich zur Mistelbach-Umfahrung.
„Was hier gebaut wird, ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Region. So können die Menschen ihrem Ort durch ein gut strukturiertes Verkehrsnetz treu bleiben", freute sich Bgm. Alfred Pohl bei der Spatenstichfeier zur 14,7 km langen Umfahrung seiner Stadt. Gefeiert wurde am Gelände der Firma Elektro Keider im Wirtschaftspark A5 Mistelbach/Wilfersdorf. Gesehen wurden Bezirkshauptmann Gerhard Schütt, die Nationalräte Hermann Schultes und Hubert Kuzdas, LA Manfred Schulz und LA Kurt Hackl, Straßenbaudirektor Peter Beiglböck, Polizeichef Florian Ladengruber sowie Altbgm. Christian Resch.
"Mit diesem Projekt bringen wir 70 Prozent des gesamten Verkehrs aus den Gemeinden heraus. Das bedeutet viel für die Lebensqualität und die Sicherheit in den Gemeinden", betonte Erwin Pröll. Mit diesem Projekt werde aber nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch die Standortqualität, zeigte sich der Landeshauptmann überzeugt: "Was hier gebaut wird, wird für viele Generationen Früchte tragen. Wir investieren in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Euro in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Weinviertel."
Projektierung
Die neue Umfahrungsstraße von Mistelbach ist als zweistreifige Umfahrungsstraße mit einem Querschnitt von 8,5 Metern projektiert und stellt eine hochrangige Verbindung für die Nord-Süd-Achse im Zuge der B 46 und in West-Ost-Richtung im Verlauf der B 40 her. Weiters im Projekt enthalten sind die Umfahrung von Paasdorf und die Umfahrung
von Hüttendorf. Mit der Fertigstellung der drei Umfahrungen wird für über 4.500 Bewohnerinnen und Bewohner eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht.
125 Millionen Euro werden in das Public-Private-Partnership-Projekt, das auf insgesamt knapp 15 Kilometern die Umfahrungen von Mistelbach, Paasdorf und Hüttendorf umfasst, investiert. Die Verkehrsfreigabe der Umfahrung Mistelbach wird voraussichtlich Ende 2015 erfolgen, die Verkehrsfreigabe für die Umfahrungen Paasdorf und Hüttendorf sind für Ende 2016 geplant.
Ringen im Vorfeld
Für Günter Eibl, Sprecher jener Landwirte, die ihre Grundstücke nicht verkaufen wollten, ist diese Umfahrung eine Vernichtung von Boden und Kapital. „Ich bin mir sicher, dass der Spatenstich noch vor der Landtagswahl – also vor dem dritten März – erfolgen wird“, ätzte Stadträtin Anita Brandstetter von der Liste aktiver Bürger (LaB). Das viele Geld, das die Umfahrung jeden einzelnen Steuerzahler kostet, sollte laut Brandstetter besser in die Bildung und in die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen investiert werden. Ilse Reitner/Brigitte Ertl
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