Wochenenddienste
Ärzte protestieren wegen Wochenenddienst
BEZIRK MISTELBACH. 8,66 Euro bekommt ein praktischer Arzt für den Bereitschaftsdienst am Wochenende pro Stunde. Dafür muss er von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends zur Verfügung stehen. Ein kleines extra Körberlgeld gibt's für durchgeführte Ordinationen und Visiten.
Ein steirischer Arzt klagte, da es keine ausdrückliche Verordnung der Ärztekammer gibt und der Wochenenddienst daher illegal wäre. Eine Erkenntnis, die auch der Verwaltungsgerichtshof teilte. Die Ärztekammer reagierte mit einer Blitzumfrage unter ihren Mitgliedern, ob und zu welchen Bedingungen die Kollegenschaft überhaupt bereit wäre, weiterhin Wochenenddienste zu übernehmen. 52 Prozent sprachen sich dafür aus vorausgesetzt die Entlohnung steigt und die Ordinationszeiten bleiben auf den Vormittag beschränkt.
Freiwilligkeit
Viele Ärzte entschlossen sich aber auf Grund des Urteils des Verwaltungsgerichtshof für Wochenenddienste nicht mehr zur Verfügung zu stehen. "Die Mistelbacher Kollegen haben ebenfalls beschlossen vorerst keine Wochenenddienste mehr zu machen, obwohl wir es nicht gut finden Streitigkeiten auf dem Rücken der Patienten auszutragen" erklärt der praktische Arzt Felix Graf.
Gesundheitshotline
Um den drohenden Versorgungsengpass entgegenzutreten greift das Land Niederösterreich auf Notfallpläne zurück. Patienten können sich dabei an eine Gesundheitshotline wenden. Felix Graf ist von diesem System aber keineswegs überzeugt. "Für viele Diagnosen braucht es den menschlichen Kontakt." Einen Telefonleitfaden abzuarbeiten ist für ihn nicht mit einer medizinisch fundierten Anamnese gleich zu setzten.
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