Corona
AHS-Direktoren fordern Entkoppelung von Matura und Schulöffnung

Isabella Zins | Foto: Zins

Die Gesundheit der MaturantInnen hat höchste Priorität

MISTELBACH. „Wir haben volles Verständnis dafür, dass die Gesellschaft trotz des gut funktionierenden Fernunterrichts auf eine rasche weitere Öffnung der Schulen drängt. Das soziale Miteinander fehlt allen schon sehr. Und derzeit ist die Betreuungsmöglichkeit wohl genauso wichtig wie der Bildungsauftrag der Schulen“, zeigt BORG-Direktorin Isabella Zins, Sprecherin der AHS-DirektorInnen Österreichs, Verständnis für die aktuellen Regierungspläne.
Die etappenweise Schulöffnung und die Teilung der Klassen seien grundsätzlich praktikable Vorschläge – allerdings mit Einschränkungen: Die Vorgaben passen nicht für alle Schulen in gleichem Maß.

Stressmonat Mai

Das Langformgymnasium ist die einzige Schulart, in der im Mai gleichzeitig Abschlussprüfungen stattfinden und die Unterstufen-Schüler an die Schule zurückkommen sollen.
Isabella Zins berichtet: „Unsere Sorge ist im Moment groß. Denn wir Direktoren sind verantwortlich für die Umsetzung der Hygienemaßnahmen. Unter den vorhandenen Rahmenbedingungen können wir nicht für die Sicherheit von SchülerIn und (Lehr-)Personal (darunter auch viele zur Risikogruppe gehörend) garantieren.“
Wenn an den meisten Langformgymnasien Hunderte Kinder und Jugendliche gleichzeitig in der Früh mit den Öffis zur Schule unterwegs sind und sich mehrere Stunden lang gemeinsam im Schulhaus aufhalten, steigt die Infektionskurve wieder. Insofern sind auch die Sorgen vieler Eltern ebenso verständlich wie ihre Absicht, ihre Kinder noch länger daheim zu lassen.

20 Quadratmeter

In Geschäften sind 20 Quadratmeter pro Kunde vorgesehen. In den Gymnasien werden trotz Teilung der Klassen in über 6000 Klassenräumen Lehrkräfte mit 13 Kindern und mehr sitzen, auf oft weniger als 70 Quadratmetern, also bleiben oft nicht einmal 5 Quadratmeter pro Person. An vielen Großschulen ist der Platz schon im Normalbetrieb knapp, und vielerorts gibt es „Wanderklassen“ ohne eigenen Klassenraum. Nicht alle Klassen verfügen über eine Waschgelegenheit, von Anzahl und Ausstattung der WC-Anlagen ganz zu schweigen.

Priorisierte Gruppen

„Oberste Priorität haben für uns derzeit die Maturanten und all jene Schüler, die den Schulbesuch wirklich benötigen. Bei der großen Bandbreite von Rahmenbedingungen brauchen wir Direktoren größtmöglichen schulautonomen Spielraum, personell, räumlich und organisatorisch“, sind sich die AHS-Direktoren aller Bundesländer einig und fordern daher:

  • schulautonome Möglichkeiten der Entkoppelung von Matura und Präsenzunterricht
  • externe Unterstützung beim Eingangsmanagement, z.B. durch Zivildiener
  • schulautonome Freiräume bei der Unterrichts- und Konferenzgestaltung – mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Eltern und die Belastbarkeit der Lehrkräfte. Denn die Lehrer an Gymnasien müssten nach den derzeitigen Plänen ab Mai gleichzeitig sehr wohl Distance-Learning für die Oberstufen-Klassen parallel zum Präsenzunterricht für die UnterstufenschülerInnen (inkl. Vor- und Nachbereitung) leisten – und dazu kommen noch die Matura-Vorbereitung und -Durchführung. 

„Wir Direktoren sind geübt im Krisenmanagement. Als verantwortungsvolle Führungskräfte müssen wir auf die Diskrepanz zwischen den hohen Ansprüchen und den fehlenden Rahmenbedingungen hinweisen. Es geht immerhin um das höchste Gut: die Gesundheit“, bringt Isabella Zins ihre Forderungen bei der legistischen Umsetzung der Regierungspläne zu den Schulöffnungen abschließend auf den Punkt.

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