Archäologische Funde in Kleinhadersdorf
KLEINHADERSDORF. In Kleinhadersdorf wurden archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Wolfgang Neubauer untersuchten Archäologiestudenten der Universität Wien und Wissenschaftler des Ludwig Boltzmann Instituts ArchPro auf insgesamt 1.101 m² einen Bereich der jungsteinzeitlichen Siedlung in der Flur Marchleithen. In den Jahren 2017 und 2018 wurden auf dem etwa 5 Hektar großen Areal bereits geophysikalische Prospektionen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen im Bereich der diesjährigen Grabungsfläche zahlreiche Spuren der rund 7000 Jahre alten Besiedlung.
Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts sollen durch gezielte Grabungen Fragen zu den individuellen Hausstrukturen und der Gesamtausdehnung der Siedlung geklärt werden. In diesem Jahr untersuchten die Wissenschaftler die Überreste eines etwa 35 m langen und 10 m breiten Hauses, das sich in Form von mehreren Gruben und Pfostenlöchern im Boden abzeichnet. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes können wichtige neue Einblicke in die Baustruktur linearbandkeramischer Häuser und deren Nutzung gewonnen werden. Die wesentliche Forschungsfrage der Grabung beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen Grundlage der Siedlung. Der Zusammenhang der Ausgrabungen im Siedlungsbereich und dem zugehörigen Gräberfeld bietet die Möglichkeit auf einmalige Aufschlüsse zur Gesellschaftsstruktur der ersten Bauernkultur Mitteleuropas.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.