Die Wasserqualität der Zaya
Teil 5 unserer Fluss-Serie beleuchtet die Veränderung der Qualität des Wassers in der Zaya.
BEZIRK. Vor allem durch die Industrialisierung ist die Menge an verschmutztem Wasser immer mehr gestiegen, aber auch private Haushalte produzieren eine Menge Abwasser. Früher wurde dieses einfach in die Flüsse geleitet. Daher wurde der Zaya für das Jahr 1977 auch eine ziemlich schlechte Beurteilung der Wasserqualität vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Abteilung Wasserwirtschaft) ausgestellt (siehe Bild 1).
1977 noch stark verschmutzt
Die Zaya zeigt außerordentliche Verschmutzungen. Der Verschmutzungsschwerpunkt liegt im Gebiet von Mistelbach. In die Zaya münden oberhalb des Ortes der relativ reine Taschlbach und im Ortsbereich der Mistelbach, an dessen außergewöhnlich starker Verschmutzung im Unterlauf die Abwässer des Ortes Schuld tragen. Mit dem gleichen biologischen Verunreinigungsgrad mündet bei Hauskirchen der Poybach in die Zaya. Starke Verunreinigung kleiner Gewässer sind vorwiegend auf Siedlungsabwässer und Abgänge landwirtschaftlicher Betriebe und Industrien sowie von Molkereien, Schlächtereien und Brennereien zurückzuführen. Sehr häufig wird der schlechte Gewässergütezustand durch Einleitung zwar an sich einzeln unbedeutender, aber infolge der großen Anzahl an ihrer Wirkung sich summierender Abwässer bewirkt. Die Zaya hat durch all diese Belastungen nur eine Güteklasse von III bis IV.
Von Rot auf Grün
Im Laufe der Jahre wurden entlang der Zaya immer mehr Kläranlagen errichtet, die das Abwasser relativ rein in die Zaya leiten. Dadurch hat sich die Wasserqualität des Flusses stark verbessert (siehe Bild 2). Zwar bedeutet die gelbe Kennzeichnung auf der Gewässergütekarte noch immer "stark verschmutzt", aber im Vergleich zum Jahr 1977, wo große Abschnitte als "übermäßig verschmutzt" eingestuft wurden, hat sich die Wasserqualität verbessert.
Güteklassen
Blau: sehr gering belastet (I)
Grün: mäßig belastet (II)
Gelb: stark verschmutzt (III)
Rot: übermäßig verschmutzt (IV)
Kläranlagen: So wurde die Zaya immer sauberer
Wir gehen jeden Tag einige Male aufs Klo, waschen unsere Hände, spritzen unsere Autos und Fahrräder ab. Überall wird sauberes Wasser schmutzig und läuft in die Kanalisation. Auch viele Unternehmen verbrauchen sauberes Wasser und erzeugen eine Menge Abwasser. Noch bis vor etwa 50 Jahren wurde das dreckige Wasser einfach in die Flüsse transportiert. Heute gibt es Gesetze zum Schutz des Wassers: Bevor das Wasser wieder zurück in die Flüsse geleitet werden kann, muss es gereinigt werden. Deswegen wird es über riesige Rohre in Kläranlagen gepumpt. "Pro Tag kommen etwa drei Millionen Liter Wasser in die Anlage", erklärt Leopold Bösmüller, Abteilungsleiter der Kläranlage in Mistelbach. Der Betrieb der 1995 fertiggestellten Kläranlage ist zu 95 % automatisiert, dennoch ist eine fachkundige Betriebsführung durch speziell ausgebildetes Personal erforderlich. Fünf Mitarbeiter sorgen dafür, dass das Abwasser aller Haushalte der Katastralgemeinde 365 Tage im Jahr effektiv gereinigt wird und sauber in die Zaya fließt. Dadurch hat sich die Gewässerqualität in den letzten Jahrzehnten entscheidend verbessert.
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