Deutsche auch als Opfer nach der NS-Zeit
Ein fast vergessenes Kapitel der Geschichte

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BEZIRK MISTELBACH UND GÄNSERNDORF. Bereits im Mittelalter holten Klöster, Könige und Fürsten deutsche Spezialisten ins heutige Tschechien. Unbesiedelte Gebiete sollten mit viel Wissen in der Landwirtschaft urbar gemacht werden und die Deutschen sollten ihr Können im Bergbau einbringen. Viele Jahrhunderte lang lebten im heutigen Tschechien viele ethnische Gruppen friedlich miteinander. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich nicht nur die Industrialisierung, sondern auch nationalistischen Strömungen.
Nach Ende der Ersten Weltkrieges und dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie mussten sich die Deutschen in der neu errichteten Tschechoslowakei zurechtfinden. Niederösterreich musste damals Gebiete um Feldsberg und Gmünd wegen der Führung der Bahnlinien an die Tschechoslowakei abtreten.

Trotzdem waren Südmähren und das nördliche Weinviertel bis 1945 ein Kulturkreis: die Bauernhöfe sahen ähnlich aus, die Lebensweise der Menschen war dieselbe. Südmähren umfasste die Kreise Nikolsburg (Mikulov), Znaim (Znojmo) und Zlabings (Slavonice).
Schon 1943, während des zweiten Weltkrieges, erreichte Edvard Beneš in Moskau die Zustimmung der Alliierten zu einem großen „Bevölkerungstransfer“ in einem geheimen persönlichen Gespräch mit Josef Stalin. Die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei ab 1945 betraf letztendlich bis zu drei Millionen Deutsche. Gewaltsam wurden sie zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Mitnehmen durften sie Gepäck bis maximal 50 kg .
Das gesamte Vermögen der deutschen Einwohner, der Sudetendeutschen, wurde eingezogen und unter staatliche Verwaltung gestellt.
Die Erinnerung an dieses vielfach vergessene Geschehen hält das Südmährer Heimatmuseum im „Alten Rathaus“ in Laa an der Thaya und der Südmährerhof im Museumsdorf Niedersulz aufrecht. In Laa/Thaya ist aktuell eine Sonderausstellung zum Thema Jugendstilarchitektur um 1900 in der Nachbarschaft Weinviertel und Südmähren zu besichtigen.
Zur Saisoneröffnung im Südmährerhof des Museumsdorfes wurden 40 Jahre „Zita-Linde“ und die Sonderausstellung „Denkmäler entlang der Grenze“ gefeiert.
Der Vorstand der Südmährer Kulturstiftung, Norbert Kapeller, freute sich über die Ehrengäste Karl Wilfing, Präsident des NÖ Landtages, und den Enkel des letzten Kaisers, Karl Habsburg-Lothringen, der sich als Freund und Unterstützer der Südmährer erklärte. Er erinnerte mit vielen Anekdoten an seine Großmutter Zita von Bourbon-Parma.
Auch Karl Wilfing betonte im Namen der NÖ Landesregierung, stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Südmährer zu haben.
Hunderte Besucher feierten mit. Die Musik steuerte Konrad Preissl mit seinem „Deutschmeister-Quartett“ bei und historische Abordnungen mit ihren farbenprächtigen Uniformen gaben der Veranstaltung einen festlichen Rahmen.

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