Ich bin ein reisender Landpfarrer
Pater Helmut Scheer feierte eine Dankmesse zu seinem silbernen Priesterjubiläum in Niederkreuzstetten
Von Osttirol über Wien nach Niederkreuzstetten führte der Weg von Pfarrer Helmut Scheer, der jedoch lieber Pater genannt werden möchte. Vor vielen Wegbegleitern und Messbesuchern aus nah und fern sprach Scheer während der Jubiläumsmesse seinen Dank für die großartige Unterstützung und das Vertrauen in ihn als Seelsorger aus und ließ die 25 Jahre seiner kirchlichen Tätigkeit Revue passieren: "Besonders fruchtbare Jahre waren während meiner Zeit als Kaplan in Wien mit den wöchentlichen Kindermessen in der Kirche Maria vom Siege, damals waren immer 50 bis 80 Kinder anwesend. Eine meiner größten Freuden ist auch die gelungene Zusammenführung von Pfarren, wie es in Ober- und Niederkreuzstetten geschehen ist," fasst Helmut Scheer zusammen. Allerdings seien auch persönliche Schicksale von Menschen auf seinem Lebensweg bereichernd gewesen, ob aus freudigem oder traurigen Anlass. "Ich stelle mich schweren Situationen im Leben, und trotz aller Trauer wächst man daran."
Das volle Leben, höchst komprimiert
Es fallen für Geistliche manchmal innerhalb weniger Tage Gottesdienste wegen Taufe, Hochzeit oder Todesfall zeitnah zusammen. "Jeder Anlass verdient meine volle Präsenz und ich habe auch gelernt, mich emotional zu sortieren," so der engagierte Pfarrer, der bewusst rund um die Uhr erreichbar ist und deshalb auch manchmal in Notsituationen außerhalb seines Pfarrverbandes einspringt, weil das zu seinem Verständnis als Seelsorger gehört.
Umstrukturierung in Pfarrverbänden
In jüngster Zeit haben Überlegungen in der Erzdiözese Wien, sich an den Wertewandel und die Entwicklungen der Gesellschaft anzupassen und möglichst aktuell auf geänderte Anforderungen einzugehen, zu einer Zusammenarbeit von Pfarren in sogenannten Entwicklungsräumen geführt. Im Dekanat Wolkersdorf ist der Entwicklungsraum mit dem Pfarrverband Kreuzstetten der Größte geworden, bestehend aus acht Pfarren mit 15 Ortschaften. Vier hauptamtliche Priester betreuen diese weiträumige Gemeinde, die bis 2022 Pfarrverband werden soll, unterstützt durch den wichtigen Beitrag von Ehrenamtlichen. "Wir fahren natürlich jetzt alle mehr Kilometer und haben das Büro sozusagen im Auto," schmunzelt Pater Helmut und freut sich über alle, die im Pfarrverband mithelfen. "Kirche ist nie eine Person alleine, ich danke allen Helfern für die unzähligen Stunden der Unterstützung und Arbeit, oft im Hintergrund und manchmal auch unbedankt." Daraus und aus der Gewissheit, dass „Gott alle Wege mitgeht“, schöpft Pater Helmut die Kraft für die tägliche Arbeit in seiner Berufung.
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