"Qualität ist unsere große Stärke"
Wie Nahversorger ums Überleben kämpfen und mit welchen Maßnahmen dies gelingt.
BEZIRK. Um als kleiner Familienbetrieb zu überleben, muss man kreativ sein. Zu groß ist die Konkurrenz durch die Supermärkte geworden. Die Bäckerei Öfferl aus Gaubitsch geht daher zurück zur ursprünglichen Handwerkskunst. "Wir verzichten seit Kurzem vollkommen auf fertige Backmischungen und haben neue Brotrezepte entwickelt. Demnächst werden wir auch auf Bio umsteigen", erzählt Junior-Chef Georg Öfferl. Um wirtschaftlich zu überleben, sieht er nur eine Chance für alle kleinen Betriebe: "Man muss sich spezialisieren und auch neue Märkte aufbauen." Täglich werden nun Sauerteigbrote und Spezial-Gebäck gebacken. "Die Leute wollen nicht mehr nur das Billigste, die Qualität der Ware wird immer wichtiger und damit können wir punkten", so der Jungbäcker. Das Image eines Nahversorgers will die Familie nicht behalten. "Wir sehen uns als Bäckerei und haben sogar eine eigene Marke aufgebaut: Brotfinessen." Damit will man nun durchstarten. Und die Nachfrage ist bereits jetzt da.
Punkten mit Kundenservice
"Die Qualität muss passen, der Genuss soll an oberster Stelle stehen", lautet das Credo des Schrattenberger Nahversorgers. Georg Wolf jun. und sein Team setzten auf Regionalität und ein breit gefächertes Kundenservice. Gemüsekonserven, saisonelles Obst und Gemüse, Backwaren und Frischfleisch – so viel wie möglich versucht der Jungunternehmer mit regionalen Produkten abzudecken. Darüber hinaus hat sich Wolf mit originellen Backideen etwas Spezielles einfallen lassen. Aus unterschiedlichen Teigsorten fertigt er auf Bestellung Gebäckkreationen wie Blumen oder Weintrauben. Mit Krankenzimmer, Traktor, Rauchfangkehrer u.v.m. hat Wolf ein fantasievolles und nahezu grenzenloses Portfolio. Neben frischer Pizza, Brötchen- und Plattenservice punktet er mit seinem Lieferservice, das vor allem bei älteren Kunden geschätzt wird.
Mein Bezirk 2020: Diskutieren Sie mit!
Zum Abschluss der sechsteiligen Serie "Mein Bezirk 2020" laden wir alle Leser herzlich zu unserer Diskussionsveranstaltung ein. Diese findet am 17. Juni um 19 Uhr im Wiazhaus in Hörersdorf statt. Am Podium werden Landesrat Karl Wilfing, Stadtrat und Wirtschaftskammermitglied Peter Harrer und Johannes Wolf (LEADER Region) stehen. Auch Michael Lahner wird sein Konzept "Total lokal" vorstellen.
Zur Sache: Hausbrot á 1kg:
Roggensauerteig:
120g Wasser
120g Roggenmehl Type 960
15g Anstellgut vom Sauerteig (ggf. bei der Bäckerei Öfferl abholen)
Hauptteig:
320g Roggenmehl Type 960
120g Weizenmehl Type 1600
120g Weizenmehl Type 700
380g Wasser (42°C)
10g Gewürze (Koriander, Fenchel, Kümmel, Anis)
15g Salz
11g Hefe
Anleitung: Für den Sauerteig 120g Roggenmehl und 120g Wasser mit dem Anstellgut von Hand verrühren und 14-18 Stunden reifen lassen. Aus reifem Sauerteig und den restlichen Zutaten einen Teig mischen. Den Teig ca. 30min rasten lassen und dann zu einem Strutzen oder Laib formen und ca. 40-50min auf Gare stellen; Teigling mit Wasser bestreichen, stupfen und bei 250°C mit Dampf bei fallender Temperatur 55-60min backen.
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