Schweinbarther Kreuz
Schulterschluss der Regionalbahn-Gemeinden
GROSSENGERSDORF. Die Referentenliste kann sich sehen lassen. Die Aktionsgruppe "Regionlbahn statt Bus" lud die politischen Vertreter der Anrainergemeinde der Schweinbarther Linie zu einem Infoabend ein. Franz Weintögl, der Generaldirektor der GKB und Prokurist Peter Kronberger, Leiter des Eisenbahnbetrieb GKB, stellten ihr Konzept vor.
Comeback
Als externer Referent erntete Verkehrsexperte Harald Frey von der TU Wien seiner Darstellung der Sachverhalte, praktischer Beispiele und statistischen Auswertungen, konnte das gesamte Plenum sichtlich beeindrucken und erntete dafür großen Applaus.
Nach einer kurzen Zusammenfassung durch Franz Weintögl wurde gemeinsam mit den politischen Vertretern über die Neuausrichtung der Bahn und die damit verbundenen Chancen für das südliche Weinviertel gesprochen. Letztlich ist für die Regionen ein Zusammenwirken von Bahn (Hauptstrang) und Bus (kurze Zubringerstrecken) die ideale Lösung. Eine Aufwertung der Regionen mit Bahnanschluss ist jedenfalls unbestritten und vielfach nachweisbar.
Zahlreiche vergleichbare Projekte quer durch Österreich, die einer erfolgreichen Umsetzung zugeführt wurden, konnten seitens GKB genannt werden, wie beispielsweise auch die Wiederbelebung der schon stillgelegten Vinschgaubahn.
Bahn auf Strom
Fahren könnte auf unserer Linie idealerweise die sogenannte „Talent 3“ der Firma Bombardier, da diese sowohl mit Oberleitung als auch mit Akku betrieben werden kann. Und das ist für das Schweinbarther-Kreuz mit Einschleifung in das Schnellbahnnetz bei Obersdorf geradezu ideal. Hier kann nämlich während dem Fahrbetrieb mit Oberleitung der Akku geladen werden und hat danach wieder eine Reichweite von weit über 100 Kilometer ohne Strom, also mit Akkubetrieb und das ist für den bei uns benötigten Streckenbetrieb wie maßgeschneidert.
Schulterschluss
Eines jedoch haben all die erfolgreich umgesetzten Initiativen gemeinsam, nämlich den Schulterschluss der Bürgermeister der betroffenen Anrainergemeinden, über alle parteipolitischen und anderen Grenzen hinweg.
Und genau dieser Schulterschluss konnte bei der Veranstaltung gestern in Groß-Engersdorf erreicht werden, womit ein solides und belastbares Fundament für alle noch notwendigen Schritte hergestellt wurde.
Schleritzkos Bilanz
Nahezu zeitgleich zieht Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko positive Bilanz über das Bussystem. In den zwei Monaten seit der Einstellung der Bahnlinie sind mehr als 100 Menschen auf den Bus umgestiegen
Auf den Buslinien 530 und 535 sind laut Fahrgastzahlenerhebung zurzeit 805 Personen pro Tag unterwegs. Die Bahnlinie wurde zuletzt von etwa 700 Personen genutzt. Eine Fahrgastbefragung hat ergeben, dass etwa 560 Busnutzer früher die Bahn genutzt haben, über 240 Personen, die früher keine Bahnfahrer waren, steigen nun in die neuen Regionalbuslinien des Landes ein.
„Die Zahlen zeigen eindeutig, dass das neue Öffi-System am Schweinbarther Kreuz eine attraktive Lösung darstellt. Wir konnten die Angebote für die Bürgerinnen und Bürger im Vergleich zur Bahn deutlich erhöhen, den Öffi-Verkehr in die Orte bringen und damit näher an die Menschen rücken und nicht zuletzt sind wir deutlich umweltfreundlicher unterwegs als mit den veralteten Dieselloks zuvor. Mit weiteren Verbesserungen im Herbst 2020 und der Investition in E-Ladeinfrastruktur werden wir das Öffi-Angebot in der Region noch attraktiver machen“, so Landesrat Schleritzko.
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