Teure Nachhilfe abschaffen

Foto: privat

Niederösterreichs SchülerInnen sind in den wohlverdienten Sommerferien. Für viele ist die Stimmung jedoch getrübt, da ein Nicht genügend im Zeugnis steht und im Sommer für die Nachprüfung gelernt werden muss.

„Gerade deswegen rückt das Thema Nachhilfe dieser Tage verstärkt in den Fokus: Nachhilfe ist teuer und kann deswegen nicht von allen, die sie brauchen, in Anspruch genommen werden“, weiß SPÖ Nationalratsabgeordneter Ing. Mag. Hubert Kuzdas.

AK-Nachhilfemonitoring 2014 – hoher Nachhilfebedarf in NÖ
Laut dem aktuellen Nachhilfemonitoring der Arbeiterkammer gehört für viele SchülerInnen Nachhilfeunterricht zum Schulalltag dazu und bildet keine Ausnahme mehr.

„Knapp jeder fünfte Haushalt in unserem Bezirk mit Schulkindern hat im laufenden Schuljahr bzw. im letzten Sommer bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen. Weitere sieben Prozent haben unbezahlte Nachhilfe bezogen. Insgesamt hat also jeder vierte Haushalt externe Nachhilfe in Anspruch genommen. Weitere sechs Prozent hätten zudem gerne Nachhilfe gehabt, diese aber nicht in Anspruch genommen bzw. nehmen können, was bedeutet, dass der Gesamt-Nachhilfebedarf aller SchülerInnen bei 31 Prozent liegt“, so Abgeordneter Hubert Kuzdas weiter.

Teure Nachhilfe kostet betroffenen Familien 670 Euro im Jahr
Neben der hohen Nachfrage spielen auch beträchtliche Kosten für den Nachhilfeunterricht eine Rolle: „Insgesamt werden österreichweit pro Jahr 109 Millionen Euro von den Eltern für die Nachhilfe bezahlt, alleine in Niederösterreich sind es 19 Millionen. Im Durchschnitt investieren eine betroffene Familie aus unserem Bezirk pro Jahr 670 Euro in Nachhilfe, was für viele schwer zu berappen ist“, so Hubert Kuzdas.

Zusätzlich zu oder statt externer Nachhilfe lernen 80 Prozent der Eltern daheim mit ihren Kindern. Dies bringt neben der finanziellen auch noch eine zeitliche Belastung mit sich und verursacht auch innerfamiliären Stress.

Kostenlose Nachhilfe in den Sommerferien und Ganztagsschule forcieren
„Aus diesem Grund besteht akuter Handlungsbedarf: SchülerInnen, die am Ende des Schuljahres einen Fünfer im Zeugnis haben und über den Sommer für den Nachzipf büffeln müssen, gehören besser unterstützt. Über die Schulen soll daher zu Ferienende kostenlose Nachhilfe angeboten werden, um die betroffenen SchülerInnen bestens für die Nachprüfungen vorzubereiten“, fordert Kuzdas.

„Ziel muss es sein, möglichst Vielen das Schicksal des Sitzenbleibens zu ersparen. Eine Klasse zu wiederholen, bedeutet vor allem hohe Kosten. Diese belaufen sich laut Schätzungen pro Schüler auf 11.000 Euro. Besser investiert wäre dieses Geld in zusätzlichen Förderunterricht“, beleuchtet Hubert Kuzdas auch die wirtschaftliche Seite.

Auch der geplante Gratis-Förderunterricht in Wien, der für Volksschulen ab Herbst 2014 und für Neue Mittelschulen und AHS ab Februar 2015 kommt, ist eine nachahmenswerte Initiative, um Kinder und Eltern zu entlasten. Daneben führt am Ausbau der Ganztagsschule kein Weg vorbei: Optimale Förderung erhalten unsere Kinder und Jugendlichen in der verschränkten Ganztagsschule. Eine ganztägige Betreuungsform macht Hausübungen obsolet und die Kinder können die Freizeit mit der Familie genießen. Ganztagsschule bedeutet auch Prävention gegen das Sitzenbleiben und teure Nachhilfe. Die SPÖ-geführte Bundesregierung investiert 400 Millionen Euro bis 2018 in den Ausbau der Ganztagsschule und schafft so Plätze für rund 200.000 SchülerInnen.

Bildungserfolg hängt oft von finanziellen Mitteln der Eltern ab
Die aktuelle Nachhilfesituation zeigt die Schwächen unseres Bildungssystems auf drastische Weise auf. Eltern müssen teils immense Summen in die Nachhilfe ihrer Kinder investieren, wodurch SchülerInnen aus weniger wohlhabenden Haushalten nicht dieselben Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsabschluss erhalten.

„Eine verschränkte Ganztagsschule für alle PflichtschülerInnen brächte erhebliche Verbesserungen in diesem Bereich sowie auch auf einigen anderen Ebenen.
Lernschwächen aber auch Begabungen könnten in einer ganztägigen Schulform besser behoben bzw. gefördert werden, die soziale Herkunft würde so in Bezug auf den Bildungsabschluss der SchülerInnen an Bedeutung verlieren.

Auch zusätzliche Freizeitangebote wie Sport oder das Erlernen eines Instrumentes können so allen SchülerInnen zugänglich gemacht werden und teils teure Nachmittagsbetreuung für berufstätige Eltern würde so obsolet werden“, spricht sich Abgeordneter zum Nationalrat Hubert Kuzdas abschließend für die Forcierung der Ganztagsschule aus.

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