Unwetter im Bezirk Mistelbach

Über 40 Einsätze wegen Starkregens

Die Unwettereinsätze gingen auch am Dienstag weiter. In Wolkersdorf musste der Russbach mit Sandsäcken abgesichert werden.

BEZIRK MISTELBACH. Die Feuerwehren des Bezirks waren im Dauereinsatz und mussten über 40 Einsätze bewältigen. Zur Spitzenzeit standen rund um Unterolberndorf elf Feuerwehren mit rund 140 Mitgliedern im Einsatz. Die Auspumparbeiten und das Ausräumen der Keller dauern bis jetzt an.

In Wolkersdorf, Ober- und Niederkreuzstetten, Unterolberndorf und Zwentendorf kam es zu Überschwemmungen, Straßenschäden und Schlammlawinen. Keller wurden vollgepumpt, Straßen von Schlamm und Geröll befreit und Schutzwälle errichtet.

Besonders dramatisch war die Situation im Kreuttal, wo der Rußbach einen bedrohlichen Pegelstand erreichte und in Unterolberndorf zu weiteren Überflutungen führte. Die Reithalle in Unterolberndorf stand komplett unter Wasser.

Russbach klettert über Ufer

Nach dem Starkregen, der bereits in einigen näheren Ortschaften rund um Wolkersdorf zu großflächigen Überflutungen geführt hat, stieg der Pegel des Rußbachs im Bereich des Rückhaltebeckens zwischen der Mühlgasse und Alter Markt auf eine bedenkliche Höhe.

Tank Wolkersdorf rückte mit vier Mitgliedern zur Erkundung aus. Dabei wurde festgestellt, dass der Wasserstand an einigen Punkten bereits kurz vor dem Überlaufen war, außerdem war der Damm an manchen Stellen stark aufgeweicht, es trat Wasser aus und setzte die angrenzenden Gärten unter Wasser. Wohngebäude waren jedoch nicht in Gefahr. Der Damm musste dennoch gesichert werden.

Daher wurde der Rest der Mannschaft alarmiert, die dann zur Dammsicherung ausrückte – manche waren noch in Unterolberndorf im Einsatz. In Windeseile wurden nicht mehr benötigte Sandsäcke als Erstmaßnahme aus Unterolberndorf geholt, in weiterer Folge wurde von den Mitarbeitern der Stadtgemeinde mit dem Füllen von Sandsäcken begonnen. Diese wurden dann – von Last Wolkersdorf sowie vom Gemeinde-LKW – zum Einsatzort im Alten Markt gebracht und von den Mitgliedern an neuralgischen Punkten aufgeschichtet. Durch das Gewicht der Sandsäcke wurde die Dammkrone entsprechend beschwert, der Damm so gesichert.

Insgesamt wurden 22 Paletten Sandsäcke am Rußbachufer verbaut – allesamt händisch und mit Scheibtruhen, da ein Befahren des Weges mit schwerem Gerät nicht möglich war.

Verkehrsunfall, Auspumparbeiten und Straßenreinigung

Wie viele andere Freiwillige Feuerwehren, waren auch die Kameraden aus Herrnleis gestern im Einsatz. Kurz nach 17 Uhr wurden sie zu einem Verkehrsunfall auf der B40 alarmiert. Ein Kleintransporter kam bei starkem Regen von der Fahrbahn ab und drohte über die Böschung abzustürzen. Das Fahrzeug wurde gesichert und mithilfe der Freiwillige Feuerwehr Ladendorf aus seiner Notlage befreit.

Anschließend wurde die durch den Starkregen verschmutze Straße in Herrnleis gereinigt.
Die Freiwillige Feuerwehr Oberkreuzstetten benötigte ebenfalls Unterstützung und führte die Feuerwehr zum dritten Einsatzort. Der Keller eines Einfamilienhauses wurde hier überflutet.

Unwettereinsatz in Gaubitsch

Aufgrund der nächtlichen Unwetter war die Feuerwehr Gaubitsch erneut im Unwettereinsatz tätig. Die L3076 und mehrere Gemeindestraßen wurden verschlammt. Die Aufräumarbeiten laufen an mehreren Einsatzabschnitten.

Riedenthal pumpt

Auch die FF Riedenthal blieb von den schweren Unwettereinsätzen nicht verschont. Seit dem frühen Morgen des 4.6. waren die Feuerwehrleute aktiv dabei und unterstützen tatkräftig die Kollegen in den Nachbarortschaften, um das Wasser von den Straßen und Siedlungen abzupumpen.

Zwentendorfer Stall unter Wasser

Die Freiwillige Feuerwehr Zwentendorf war zum Unwettereinsatz ebenfalls alarmiert. Bei der Erkundung durch den Einsatzleiter stellte sich heraus, dass der Keller samt Garten eines Einfamilienhauses kniehoch unter Wasser stand, ein weiterer Garten ebenfalls überflutet war und in Stallungen Wasser und Schlamm eingedrungen waren.

Die Einsatzleitung forderte umgehend die Unterwasserpumpen der Freiwilligen Feuerwehren Gnadendorf, Pyhra, Eichenbrunn und Röhrabrunn an. Da diese Pumpen nicht den gewünschten Erfolg brachten, wurde die Freiwillige Feuerwehr Wildendürnbach mit der Großpumpe angefordert.

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wildendürnbach haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Allerdings war der Wasserzufluss in den Einsatzbereich so groß, dass die Freiwillige Feuerwehr Laa an der Thaya mit ihrer Großpumpe benötigt wurde. Mit insgesamt acht Pumpen konnte das Wasser an allen Einsatzstellen erfolgreich entfernt und anschließend alle betroffenen Räumlichkeiten vom eingedrungenen Schlamm befreit werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Zwentendorf stand an die 14 Stunden mit über 25 Mitgliedern im Einsatz. 

Hof in Münichsthal unter Wasser

Am 3.6. wurde die Freiwillige Feuerwehr Münichsthal nach kurzen heftigen Regenfällen zum Einsatz gerufen. Neben einem überfluteten Hof musste an mehreren Stellen im Ort die Straße von Geröll befreit und verstopfte Kanalgitter gereinigt werden.

Auch die L34 Richtung Ulrichskirchen musste bei den Feldwegausfahren aufgrund massiver Verschmutzung gereinigt werden. Besonders die Auffangbecken im alten Hof haben unseren Ort vor Schlimmerem bewahrt und das neue Becken am Gamauf, das erst vor kurzem fertig wurde, hat sich bewährt.

Das Reinigen der Geräte beschäftigten die Feuerwehrleute noch bis in die Nacht.