Wer uns einmal pflegen wird
1.357 Menschen werden von Pflegern betreut. Wir stellen Menschen vor, die sich um andere kümmern.
BEZIRK (mk). Unsere Gesellschaft wird immer älter, der Bedarf an Pflegeplätzen ist so groß wie nie. In Niederösterreich sind derzeit 27.258 Menschen auf fremde Hilfe angewiesen, allein im Bezirk Mistelbach sind es 1.357. Früher oder später wird für fast jeden von uns der Zeitpunkt kommen, wo auch wir Pflege brauchen. Natürlich hofft man auf eine Pflegerin oder einen Pfleger mit Herz zu treffen, wenn es einmal so weit ist. Aber wer sind die Menschen eigentlich, die uns einmal pflegen werden, was müssen sie können? Die Bezirksblätter haben das Landespflegeheim Mistelbach besucht und mit den Menschen gesprochen, die dafür sorgen, dass der letzte Abschnitt unseres Lebens in Würde und mit Liebe verläuft.
Humorvolle Gespräche
Seit fünf Jahren ist Karl Kreuzinger aus Wilfersdorf im Landespflegeheim Mistelbach als diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger tätig. "Besonders wichtig ist es, mit Menschen umgehen zu können. Auch Humor schadet nie. Ich habe sogar meine Diplomarbeit zum Thema ,Humor in der Pflege‘ geschrieben", erzählt Kreuzinger. Da es oft stressig wird, ist es gut, ein richtiges Zeitmanagement zu entwickeln. "Fast meine gesamte Familie ist in der Pflege tätig, das macht es für mich einfacher. Für mich ist es kein Beruf, sondern eine Berufung." Früher genoss der Pflegeberuf kein hohes Ansehen, auch geeignetes Personal war schwer zu finden. Das hat sich mittlerweile geändert. "Das Interesse ist groß. Jedes Jahr nehmen wir neues Personal im Pflegeheim auf. Es ist auf jeden Fall ein Beruf mit Zukunft", ist sich Pflegeheimdirektor Klaus Pavlecka sicher. Die Ausbildung zum diplomierten Pflegehelfer dauert drei Jahre. Besonders beliebt ist der Beruf, da man aus verschiedensten Ausbildungssparten, wie Dialyse, Unfallchirurgie, Hospiz etc., wählen kann.
Funkeln in den Augen
Der Tagesablauf ist demnach jeden Tag verschieden. "Jedem Pfleger wird eine Gruppe von acht Personen zugeteilt, um die man sich kümmern muss. Dabei stehen Körperpflege, Essensausgabe, die richtige Medikamentenausgabe und Toilettengänge auf dem Tagesplan." Besonders das Funkeln in den Augen der Menschen aus Dankbarkeit ist für ihn ein Grund, seinen Beruf zu lieben.
Weitere Berichte zur Situation der Pflege in unseren Regionen finden Sie auf unserer Themenseite.
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