Grüne Mistelbach
„Schattenparken“ für den Klimaschutz
Grüne fordern das „Aus“ für zu Tode asphaltierte „Backofen“- und Hitze-Parkplätze vor Supermärkten und Shoppingmalls.
BEZIRK MISTELBACH/NÖ. „Vielleicht wollen die Handelsriesen ihren Kunden zeigen, wie sich Grillgut auf dem Rost fühlt?“ Auch wenn Helga Krismer ihre Kritik an den Hitzeinseln rund um Supermärkte als Scherz verpackt, ist klar: Die zubetonierten Beton- und Asphaltplätze vor Supermärkten sind ein Riesenproblem. Nicht nur, was Bodenfraß und Bodenversiegelung, Hitze und Mikroklima geht – sondern auch politisch: bei der Gestaltung ihrer Parkplätze haben die Handelsriesen de facto freie Hand, „Gemeinden können nur zusehen“, so die Sprecherin der Grünen im Landtag.
„Gerade, auf den Parkplätzen, könnten einfache Entsiegelungsmaßnahmen rasch und effizient greifen. Und mit gutem Beispiel vorangehen: Gut fürs Klima – und gut fürs Image“, sind die Landtagsabgeordneten Helga Krismer und Georg Ecker sowie die Mistelbacher Stadträtin Martina Pürkl überzeugt, während beim Lokalaugenschein bei der Messung der Asphalttemperatur die 50 Grad Celsius-Marke locker übersprungen wird.
Krismer, Ecker und Pürkl betonen: „Es geht um weit mehr als den sprichwörtlichen ‚Backofen‘ Parkplatz: Entsiegelter Boden kann Wasser speichern, anstatt bei Regenfällen via Kanalnetz zu schnell abtransportiert zu werden.“ Je näher die Handelsriesen im Zentrum sind, umso mehr beeinflussen sie Mikroklima und damit die Lebensqualität der Menschen.
Krismer setzt auf Freiwilligkeit
„Leider ist die Mitgestaltung durch Grün“, so Helga Krismer, „Zukunftsmusik: Wir wären schon froh, wenn die Ketten das Thema ‚Parkplatz-Entsiegelung’ überhaupt aufgreifen würden. Die Gemeinden sind bei der Parkplatzgestaltung auf die Freiwilligkeit der Handelsriesen angewiesen.“ Wie Parkplätze gestaltet werden, ist – mit einigen Mini-Einschränkungen wie wasserrechtlich oder bei Umwidmung– Privatsache des Grundbesitzers.
Hier setzt die Landesgrüne ein. „Einfach alles zubetonieren ist das Gegenteil von billig: Der Preis dafür ist der Klimakollaps“, betonen Helga Krismer, Georg Ecker und Martina Pürkl – und werden nicht locker lassen, dass auch bereits vorhandene Handelsketten Grünraum statt Asphalt bewerkstelligen müssen: „Politik hat Regeln für Lebensqualität der Menschen und der Umwelt zu schaffen. Daher werde ich nicht locker lassen, dass es mehr Grün statt Asphalt in Niederösterreich geben wird.“
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