Transithölle muss endlich weg

- Weg mit der Transithölle! fordert die „Bürgerinitiative für ein ruhiges, lebenswerteres Poysdorf“.
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Die geplante Blockade der B7 wurde behördlich untersagt. Bürgerinitiative kritisiert die Vorgangsweise.
POYSDORF. Die Anträge der beiden Poysdorfer Johann Kleibl und Gerhard Bartl, die Brünner Straße in Poysdorf an zwei halben Tagen zu sperren, um gegen den angeblichen Stillstand des A5-Ausbaus und die enorme Belastung durch den Verkehr zu protestieren, wurde von der Bezirkshauptmannschaft untersagt. Das will die „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Poysdorf“ so nicht hinnehmen. „Bei den Nö. Feuerwehrwettkämpfen und bei der Österreich-Radrundfahrt war eine Sperre auch möglich. Uns wurde die Blockade in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einfach abdreht“, sind die Initiatoren verärgert.
Schwerverkehr muss weg
„Eine Autobahn kann nicht von heute auf morgen gebaut werden, das ist logisch“, sagt eine Demonstrantin. „Die Poysdorfer haben dafür Verständnis.“ Die Kritik richtet sich gegen den LKW-Transitverkehr, der die Weinstadt Tag und Nacht überrollt. Deshalb fordern die Mitstreiter der Bürgerinitiative bis zur Fertigstellung der Autobahn eine menschliche Zwischenlösung mit dem Ziel, zumindest ein Nachtfahrverbot für den Schwerverkehr bzw. ein Umleiten über die Slowakei zu erwirken. Was auf der B2 und der B4 möglich ist, muss auch in Poysdorf machbar sein, lautet ihr Argument.
Unmenschliche Belastbarkeit
Im Durchschnitt passieren täglich mehr als 2.200 LKW, Wohnwägen und Busse die Stadt. Für Winzer Wolfgang Rieder, der aus dem verfallenen Eisenhuthaus ein Schmuckstück gemacht hat, ist die Situation wirtschaftlich und menschlich nicht mehr auszuhalten. Sowohl NR Hubert Kuzdas (SPÖ) als auch LR Karl Wilfing (ÖVP) bekräftigen, dass im Winter Rodungen in Teilbereichen der Trasse durchgeführt werden. „Übertriebene Aktivitäten können den Prozess nicht beschleunigen und auch keine Fehler der Vergangenheit beseitigen“, ruft Kuzdas zu mehr Sachlichkeit in der Diskussion auf. „Die B7 ist eine internationale Transitstrecke, da gibt es Verträge. Es ist politisch fast unmöglich, hier eine Änderung herbeizuführen“, argumentiert Wilfing. „Überdies brauchen wir die Einnahmen der LKW-Maut zum Weiterbau der A5.“ Jedoch insistiert er vehement, dass die ASFINAG keinen Tag mehr verlieren dürfe und die Ausschreibung jetzt zügig vonstattengehen müsse.
Gerti Riegelhofer, Bürgermeisterin von Poysdorf, teilte nun mit: "Die ASFING hat mir schriftlich bestätigt, dass mit einem Baubeginn im Frühjahr 2014 zu rechnen ist." Brigitte Ertl


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