Das Race around Austria 2017

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Die Anreise, Registrierung im Rennbüro und die technische Abnahme der Räder und Fahrzeuge gestaltete sich wie auch schon im Vorjahr entspannt. So verlief auch der restliche Tag vor dem Start. Am nächsten Tag stieg schon die Nervosität deutlich an. Da war es umso beruhigender, dass man bekannte Gesichter und Freunde vor dem Start wieder traf und so gut abgelenkt war.

Um 10:16 war es dann endlich so weit. Start. Endlich nur mehr radfahren. Nichts mehr organisieren, planen, mögliche Szenarien im Kopf durchspielen wie die letzte Woche zuvor. Ein Stein fällt vom Herzen. Der ganze Druck ist weg. Den einzigen Druck der jetzt zu verspüren ist, ist jener aufs Pedal.
So ging es auch los. Die ersten 8 Stunden ziemlich Vollgas. Schmerz, schwere Atmung oder andere Zeichen des überdrehens waren dank des Adrenalins nicht zu spüren.
Anscheinend machten wir alles richtig. Nach 3 Stunden Fahrtzeit überholten wir das letzte 2er Team und waren von nun an auf Rang 1. Ein gutes Gefühl – nur mehr 3 Tage halten und alles ist gut.

Brutal ging es auch den restlichen Tag und die Nacht weiter. In der Nacht erste Wetterkapriolen mit Sturm und Regen. Nach genau einem Tag Rennzeit hatten wir „lediglich“ 45 Kilometer Vorsprung auf den zweiten Platz herausgefahren. Angesichts der Leistung die wir bis dahin getreten haben war uns klar, dass das Rennen, wenn es so weiter geht, noch brutal werden wird.
Im Burgenland wurden wir dann noch von der Polizei am Rad geblitzt. Wir durften weiterfahren, dass Begleitfahrzeug Sstrafe zahlen da es doch laut Polizei 67 km/h im Ort waren.

Zitat des Polizisten: „...und sagts eurem Radfahrer er soll ned so schnell durch die Ortschaft fahren, da ist auch für ihn nur 50 km/h erlaubt.“
Am Nachmittag des zweiten Tages erreichten die Temperaturen über 30°C. Eine Flasche Wasser musste herhalten um die Wäsche und Schuhe nass und somit ein wenig Kühlung zu bekommen. Wenn wir gewusst hätten, dass das die letzten trockenen Stunden im Rennen sein würden, hätten wir uns diese Aktion nochmal gut überlegt.
Ab der Soboth kam dann der Wetterumschwung. Mit Starkregen, Sturmböen und auf den Bergen Hagel und zum Teil dichtem Nebel. Dementsprechend begannen die Temperaturen zu sinken und erreichten Tiefstwerte von ca 6°C.

Da die Wäsche nicht mehr trocknen wollte, besorgten die Betreuer ein Backblech und begannen die Wäsche im Motorraum zu trocknen. Die Radhandschuhe wurden am Ölmessstab aufgefädelt, Motorhaube zu und die Fahrt ging weiter. Nach 30 Kilometern war zwar die Kleidung noch nicht ganz trocken, aber zumindest warm.

In der Nacht erreichten wir den Großglockner. Gleichzeitig mit unserem Eintreffen zog dichter Nebel auf. Das Begleitfahrzeug musste mit Nebelschlussleuchte vor uns fahren, damit wir erahnen konnten wie die Straße verläuft. Schön war der mythische Anblick in dem sich der Großglockner durch den Nebel verwandelte. Auch wenn es kalt und nass war, der Anblick war ein Traum. Angekommen am Hochtor verwandelte sich der Regen in Hagel. Leider kam er nicht mehr von oben, sondern aufgrund des starken Windes von vorne. Zumindest hielt einem das schmerzhafte Aufprallen der Hagelkörner wach und konzentriert bei der wegen der Witterungsverhältnisse gefährlich gewordenen Abfahrt.
Das Wetter hielt, wie schon zuvor erwähnt an und so konnten wir keine der Abfahrten genießen, sondern mussten jede in Schrittgeschwindigkeit bewältigen.

Nach und nach setzten technische Probleme ein. Ab Vorarlberg fielen nach der Reihe die Lichter aus. Obwohl der Hersteller sie als Wasserdicht verkauft trat doch bei diesen extremen Belastungen langsam Wasser ein und die Beleuchtung streikte. Am nächsten Morgen in Tirol waren die Lichter schon durch die Stirnlampen ausgetauscht. Professionell mit gefühlten 50 Meter Gewebeband befestigt mussten wir diese später im Ziel dann mit einer Flex wieder vom Rad schneiden.

Apropos nächster Morgen. Zu diesem Zeitpunkt realisierten wir, dass uns der Sieg sicher war. Am Hochkönig entdeckten wir die ersten vorfahrenden Fahrzeuge des führenden 4er Teams. Wir freuten uns auf ein Rennen auf den Hochkönig hinauf wie wir es schon letztes Jahr mit einem 4er Team hatten. Leider waren wir zu schnell, und wir wurden erst nach Bischofshofen bei einer roten Ampel gestellt. Das Duell war genau das richtige zu diesem Zeitpunkt. Der Ehrgeiz, das 4er Team zu „panieren“ erfasste uns. Leider bremste uns ein Defekt, übrigens der Einzige im ganzen Rennen, aus und wir mussten sie ziehen lassen. Egal unsere Wertung haben wir gewonnen
Im Ziel angekommen, konnten wir es nicht ganz fassen. Vor dem Start war unser Credo – heuer holen wir uns dieses „deppade“ Winner Leiberl – und jetzt war es soweit. Vom Kopf her waren wir aber immer noch im „Radfahrmodus“.
Die Nada Doping Control war wie angekündigt auch anwesend und Philipp wurde überprüft – eh klar, alles negativ. Alles sauber.

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