Immobilienmarkt Bezirk Mistelbach
2023 sind Angebote gestiegen, aber Minus bei Käufen
Eine Expertenanalyse zeigt, dass im Jahr 2023 ein Viertel weniger Kaufakte am Immobilien-Gesamtmarkt getätigt wurden. Im Bezirk Mistelbach kam es im Vergleich zu 2022 zu einem Minus von 18,9 Prozent.
BEZIRK MISTELBACH/NÖ. Unter dem Niederösterreich-Durchschnitt von minus 25,2 Prozent bei den Verkaufszahlen im Jahr 2023 liegt der Bezirk Mistelbach dennoch bei einem Minus von 18,9 Prozent. Zurückführen lässt sich dies laut den Experten von Remax auf die Verunsicherung aufgrund der Inflation, sowie eine Kettenreaktion, die ihren Anfang beim Ukraine-Krieg nimmt. Infolge des Krieges kam es zu einer Steigerung der Energiepreise, die die Inflation weiter anheizten sowie einem schnellen Kreditzinsanstieg. Diese Einflussfaktoren hätten den Bau- und Immobilienmarkt weiter ausgebremst.
Die Zahlen im Bezirk Mistelbach zeigen dies ebenfalls. Mit 1.341 Verbücherungen - also Eintragungen des Eigentumsrechts in das Grundbuch - liegen wir bei den bereits erwähnten minus 18,9 Prozent im Vergleich zu 2022.
Weinviertel-Vergleich
Vergleicht man Mistelbach mit den anderen Weinviertler Bezirken, sieht es im Bezirk etwas besser aus als in Gänserndorf und in Korneuburg. Hollabrunn verzeichnet ein sehr geringes Minus zum Vorjahr mit 2,5 Prozent.
- Gänserndorf: 1.594 Verbücherungen, Minus 25,5 Prozent
- Hollabrunn: 1.109 Verbücherungen, Minus 2,5 Prozent
- Korneuburg: 1.481 Verbücherungen, Minus 33,4 Prozent
Angebot 2023 stetig gestiegen
„2023 war der Kauf von Wohnimmobilien geprägt von einem stetig steigenden Angebot, von einer überschaubaren Nachfrage und in vielen Regionen von rückläufigen Preisen bei gebrauchten Wohnimmobilien. Mietwohnungen wurden hingegen stark nachgefragt, das Angebot ging, u. a. durch die Einführung des Bestellerprinzips, deutlich zurück."
analysiert Franz Hugl, Geschäftsführer von Remax in Mistelbach.
Für 2024 sehen die Experten einige Lichter am Ende des Immobilien-Preistunnels. Die Nachfrage sei in den letzten Wochen wieder gestiegen, so Hugl. Auch die Ankündigung der Politik, dass die Grundbucheintragungsgebühr und die Pfandrechtseintragungsgebühr bis zu einer Bemessungsgrundlage von 500.000 Euro bei der Anschaffung von Wohnimmobilien zur Eigennutzung gestrichen werden bzw. dass es den Ländern ermöglicht werden soll, besonders günstige Wohnbaudarlehen bis zu 200.000 Euro und einem maximalen Zinssatz von 1,5 Prozent zu vergeben, bewertet der Immobilientreuhänder als positiv.
"Das würde die Finanzierbarkeit von Eigentum signifikant verbessern und damit den Immobilienerwerb für viele Menschen massiv erleichtern sowie den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung wieder vermehrt möglich machen“
hofft Franz Hugl.
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