Arbeitsmarkt erholt sich nur schleppend
Laut WIFO entwickelt sich die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage stabil, die Erwartungen für die kommenden Monate trüben sich aber etwas ein, insbesondere in der konjunktursensiblen Sachgütererzeugung. Auch das Konsumentenvertrauen blieb zuletzt verhalten. „In Summe ist somit die Konjunktur nach wie vor zu schwach, um unter diesen Bedingungen eine Verringerung der Arbeitslosigkeit zu ermöglichen. So ließen die Unterauslastung der Kapazitäten und die rasche Ausweitung des Arbeitskräfteangebotes die Arbeitslosenquote in Niederösterreich auf 7,3% steigen, um 0,8%-Punkte mehr als im Vorjahr“, analysiert AMS NÖ Chef Karl Fakler die aktuelle Arbeitsmarktlage. Österreichweit stieg die Quote um 0,9%-Punkte auf 7,7%.
Arbeitslosigkeit steigt um 13,4% gegenüber dem Vorjahr an
Für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt bedeutet das, dass die schleppende Konjunkturbelebung den Arbeitsmarkt noch nicht erreicht hat. Es sind zwar einerseits Besserungstendenzen bei den unselbständig Beschäftigten feststellbar, andererseits bleibt diese Zunahme jedoch hinter jener des Arbeitskräfteangebotes zurück, sodass die Arbeitslosigkeit ansteigt: Ende Mai waren beim AMS Niederösterreich insgesamt 46.395 Arbeitslose vorgemerkt, das sind um 5.479 (od. 13,4%) mehr als im Vorjahr, wobei sich der relative Anstieg bei den Frauen (12,7%) als auch bei den Männern (14%) fast die Waage hält.
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich sind die AusländerInnen (+18,7%; ÖsterreicherInnen +12,4%) und die über 50-Jährigen (+20,8%) sowie Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (+36,5%) am stärksten betroffen.
AMS on Tour 2014: erste erfreuliche Ergebnisse
Das Arbeitsmarktservice (AMS) NÖ nutzte die ersten Vorboten des leichten Wirtschaftswachstums und startete eine Stellenakquisitions- und Vermittlungsoffensive, um diesen Trend noch zu verstärken: Zwischen 22. April und 20. Mai waren die Führungskräfte und BeraterInnen aus dem Bereich Service für Unternehmen bei 1.551 niederösterreichischen Betrieben unterwegs, um freie Stellen zu akquirieren und die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu stärken. Damit wurde das Ziel von 1.075 Besuchen mehr als übererfüllt.
Darüber hinaus meldeten ein Drittel der während der Tour besuchten Betriebe mindestens einen Vermittlungsauftrag im genannten Zeitraum und bei knapp der Hälfte der Betriebe wurden ausführliche Beratungsgespräche durchgeführt. „Und das erfreulichste ist, dass wir durch unsere Offensive das Stellenangebot mit insgesamt 5.300 Vakanzen anreichern konnten, wobei auch hier unser Ziel von 3.500 deutlich überschritten werden konnte“, so AMS NÖ-Chef Karl Fakler
Der Mai im Bezirk Mistelbach
Auch hier stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 13,5% (um 245 Personen)und davon waren die Frauen stärker (20,5%) betroffen als die Männer(9,0%).
Beiden Jugendlichen ist die Zahl der Arbeitslosen erfreulicherweise gegenüber dem Vorjahr um 6,6% gesunken, bei den Älteren ab 50 Jahre war der Anstieg leider noch nicht zu stoppen und so haben wir hier einen Anstieg von 81 bzw. 13,2%, wobei auch hier nach dem allgemeinen Trend die Frauen stärker betroffen sind als die Männer.
Bei den AkademikerInnen lässt sich ein Anstieg von 40,0% verzeichnen, der weit über dem Niederösterreich Schnitt(12,2%) liegt. Wobei wieder die Akademikerinnen stärker betroffen sind mit 75,0% als die Männer mit 16,7%. Warum es zu diesem hohen Arbeitslosigkeit bei den AkademikerInnen kommt, lässt sich leider nicht erkennen.
Bei der Zahl der offenen Stellen können wir in diesem Monat endlich wieder von einem Anstieg der gemeldeten Stellen von 39,9% sprechen. Unsere MitarbeiterInnen waren während der Tour fleißig unterwegs und konnten so diese Erfolge erzielen. Wir sind um eine gute Zusammenarbeit mit den Betrieben im Bezirk bemüht und freuen uns, diesen Anstieg vermerken zu können, teilt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer mit.
Bei den Lehrstellensuchenden haben wir derzeit einen Anstieg von 3,8 % zu verzeichnen, wobei die Anzahl der offenen Lehrstellen, die beim AMS gemeldet wurden um 53,8% gesunken ist. „Dieser Trend ist für unsere Jugendlichen, die hoffen über das AMS eine Lehrstelle zu finden, sehr frustrierend, wir hoffen auf die Betriebe, die sich wieder mit ihrer Lehrstellensuche an uns wenden“, bemerkt Marianne Bauer, die Leiterin des AMS Mistelbach.
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