Poysdorf
Oliven aus dem Weinviertel
Was verbinden wir mit der Toskana in Italien? Beste Weine, genussvolle Kulinarik, herrliche Sonnenuntergänge und Olivenbäume! Ganz ehrlich, das meiste davon ist auch im Weinviertel zu finden, auch die Temperaturen passen sich langsam aber dennoch an unsere südlichen Nachbarn an, sodass von Mai bis Oktober mit langen trockenen Perioden zu rechnen sein wird.
POYSDORF. Noch hält es sich gut unser vinophiles Aushängeschild, der Grüne Veltliner. Die zunehmende Wasserverknappung setzt ihm zwar zu, aber durch die tiefen Wurzeln schaffen es die Trauben – Hagelgewitter ausgeschlossen - meist gut bis zur Lese im Herbst.
Das Ehepaar Simone und Manfred Schuckert-Heger aus Poysdorf denkt in Generationen. Eigentlich ist es eine Winzerfamilie. Dass Simone die Angebotsvielfalt der Stadt Poysdorf mit ihren hervorragenden Essigen und Senferzeugnissen aus eigener Herstellung seit Jahren bereichert war schon so eine Idee, nicht ausschließlich auf den Wein zu setzen. So wie Simones Vater einst vor 30 Jahren Marillenbäume ausgesetzt hat, die nun von 100 Bäumen gute Erträge bringen, sahen es die beiden auch als Zukunftsinvestition für Sohn Raphael, anders zu denken.
Poysdorfs Olivenhain
Auf einer schwer zu bewirtschaftenden Hanglage über der Weinstadt Poysdorf dürfen aus diesem Grund seit kurzem knapp 40 Olivenbäume und -sträucher langsam aber stetig heranwachsen.
Simone Schuckert:
„Mit diesem dort vorherrschenden sandigen Boden tut man den Olivenbäumen einen großen Gefallen. Jetzt kurz nach dem Setzen brauchen die Bäumchen mit dem Ursprung aus Oberitalien noch eine konsequente Bewässerung, dies wird aber immer weniger notwendig sein, wenn sie erst gut eingewurzelt sind.“
Landtagspräsident Karl Wilfing hat Simone Schuckert auf den „Rosler“ wie der Hang über Poysdorf heißt, besucht. Als leidenschaftlicher Weinviertler ist er immer begeistert von neuen Ideen und Innovationen. Wilfing:
„So sieht Generationendenken aus. So wie wir das in der Politik machen, müssen auch Landwirtinnen und Landwirte für die nächsten Generationen und die Lebensmittelversorgung in der Zukunft mitdenken. Ich gratuliere Simone und ihrer Familie für diese Weitsicht, die mit Taten den Weg in die Realität findet.“
Ernte in zehn Jahren
Bis es einen guten Ernteertrag geben wird, wird es noch rund zehn Jahre dauern. Die ersten Oliven wurden bereits geerntet, allerdings reichen 70 dag gerade mal für ein Gurkenglas. Simone Schuckert ist noch in der Testphase für die richtige Ernte und Verarbeitung. Denn eine Olive braucht mehrere Einlegedurchgänge, bis sie genießbar wird. „Mit jeder Ernte und mit jedem Jahr werden wir klüger sein, sodass wir am Ende hoffentlich die klimaangepasste und widerstandsfähige Sortenvielfalt des Weinviertels mit weinvierteltypischen und wohlschmeckenden Oliven bereichern und erhalten können.“
Das könnte Dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.