Die Lavendelkönigin von Wulzeshofen
Eine Neo-Biobäuerin erfüllte sich ihren Traum vom Lavendel im Weinviertel und genießt ihn.
WULZESHOFEN (gdi). Wie man auf die Idee kommt, Lavendel in größerem Stil anzubauen, ist leicht erklärt: "Ich habe bei einer Bekannten einen Lavendelsirup getrunken und war vom Geschmack begeistert. Da habe ich mir gedacht, von diesen Pflanzen möchte ich ganz viele haben", erzählt Birgit Fedhila. Die aus Laa gebürtige ehemalige Biologie Lehrerin hat ein Feld für ihren Lavendeltraum gepachtet, und leicht hat sie es sich nicht gemacht: "Da sind vorher Christbäume gewachsen, und wir mussten die Wurzeln mit dem Bagger ausgraben."
Im bulgarischen Tal der Könige fündig geworden
Um echten Bergavendel, lateinisch Lavandula Angustifolia, in Bioqualität in ausreichender Menge einsetzen zu können, fuhr die Neo-Biobäuerin aufgrund eins Tipps nach Bulgarien. "Dort habe ich viele Lavendel Felder gesehen, die alle in deutscher oder französischer Hand waren und niemand war als Ansprechperson erreichbar." Enttäuscht und zur Rückkehr bereit machte sie an einer Tankstelle Rast und im Gespräch ergab sich der ultimative Kontakt zum einzigen bulgarischen Bio-Lavendelbauern im sogenannten Tal der Könige, der auch tatsächlich ihre ersten 5.000 Setzlinge verfügbar hatte. Mit einem Auto voll gebündelten Pflänzchen fuhr sie zurück und gab ihnen in Wulzeshofen eine neue Heimat. Hier gedeihen sie prächtig und die aromatischen getrockneten Blüten rebelt die Weinviertler Lavendelkönigin in einer Zwiebelsamen Reinigungsmaschine und siebt diese dann durch, bevor sie die Blüten an einen oberösterreichischen Matratzen- und Polsterhersteller verkauft.
Erntehelfer willkommen
Der Beginn war im April 2013 und seither hat sich auch noch ein zweites Feld mit Lavendel und eine Sortenvielfalt an Obstbäumen dazugesellt. Pfirsiche und Marillen, Kirschen, Äfpel sowie Birnen und Himbeeren und auch Holunder oder Schlehen kultiviert die Pflanzenliebhaberin in zertifizierter Bio Austria Qualität und gibt diese gegen Selbsternte gerne ab. "Ein Kilo für einen Euro. Seitdem Kameras installiert sind, funktioniert das auch sehr gut." Jeder ist zum Pflücken eingeladen und über freiwillige Erntehelfer freue sie sich immer, schmunzelt die vielfältige Produzentin, die auch gern mit ihren Früchten experimentiert. Es gibt derzeit Fruchtsäfte, Salben, Lavendelkissen und vielleicht auch bald Nektar in ihrem Sortiment.
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