Viertelfestival NÖ 2017 Weinviertel „Das Vergessen verstehen – Kunststücke Demenz“
Spielerisch Lebenserinnerungen sicht- und erlebbar machen
Theaterpädagogisches Projekt mit hochaltrigen, teils dementen Menschen: In Zusammenarbeit mit Martina Esberger und Gudrun Tindl-Habitzl wird seit Jänner im Abstand von 2 Wochen zu je 60 - 120 Min. im Urbanusheim Poysdorf mit hochaltrigen, teils dementen BewohnerInnen Theater gespielt. Durch die Methode des „Erinnerungstheaters“ werden im Laufe des Prozesses scheinbar vergessene Geschichten der Teilnehmenden rund um die eigene Kindheit, Jugend, Familiengründung, bis zum Älter werden, lebendig. Durch die Erzählungen und das Nachspielen der Geschichten wird ein schöpferischer Prozess initiiert, der hochaltrige und demente Menschen wieder mehr am Leben teilnehmen lässt und ihre Geschichten als „wertvoll“ anerkennt.
Die „wieder gefundenen und teils inszenierten Geschichten“ werden im Juli Angehörigen, Freunden und Gästen an 3 Nachmittagen spielerisch erzählt werden. Musikalisch unterstützt werden diese Nachmittage von Integra Musica, einem Musikensemble mit Musikschülern und Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Beim Spiel- und Inszenierungsprozess selbst erfolgt eine Metamorphose der Teilnehmenden: Durch die Krankheit Demenz zerfällt die eigene Biografie – nicht von heute auf morgen, aber im Laufe von Jahren. Durch erzählen und nachspielen der persönlichen Geschichten tauchen die Erzählenden ein in Ihre Biografie und erleben sich, wie sie damals waren.
Durch das halbjährige Projekt findet der Umgang mit dem Krankheitsbild Demenz nicht mehr nur auf der sozialen oder medizinischen Ebene statt. Zunehmend betritt das Thema auch die kulturelle Bühne – das Theater. Dieses Projekt soll beispielhaft dafür sein.
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