Briefwahl startet
Neue Spitze für Wiener Grüne gesucht
Wer wird die Grüne Nummer 1? Das sind die fünf Kandidaten, die sich zur Wahl als Maria Vassilakous Nachfolger stellen.
WIEN. Rund 3.400 Parteimitglieder und Interessenten, die sich für die Wahl des Spitzenkandidaten registriert haben, werden bis Ende November ihre neue Nummer eins wählen.Der Gewinner wird die Grünen in die nächste Wien-Wahl führen und für rund ein Jahr das Amt für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung von Maria Vassilakou übernehmen.
Beim großen Hearing im Theater am Spittelberg wurde vor 180 Zuhörern über die Zukunft Wiens und der Grünen gesprochen. Doch wer sind eigentlich die fünf Kandidaten, die die Geschicke der Grünen Wien lenken wollen?
Das sind die Kandidaten
Marihan Abensperg-Traun: Die 42-jährige Quereinsteigerin aus Neunkirchen ist Oberärztin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Weil sie unzufrieden mit der Gesamtpolitik ist, hat sie sich zu diesem Schritt entschieden. „Das Miteinander in der Stadt und die Solidarität in der Gesellschaft sollen wieder wichtig sein“, so Abensperg-Traun. Dazu muss aus ihrer Sicht der Fokus unter anderem auf Umweltthemen, auf den Ausbau der Öffis in den Flächenbezirken und dem Vorhandensein einer niederschwelligen Medizin liegen.
David Ellensohn: Der 55-Jährige ist ein echter Politik-Profi. Geboren in London und aufgewachsen in Vorarlberg, ging Ellensohn mit 38 Jahren in die Politik. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er in der aktuellen Koalition als Klubobmann. „In der Stadt muss gelten: zusammen statt gegeneinander. Dazu braucht es progressives Handeln“, so Ellensohn. Durch sein Handeln soll die Kluft zwischen der Gesellschaft durch die Bereiche Wohnen, Bildung, Job, Mobilität und Sicherheit überwunden werden.
Birgit Hebein: Die 51-jährige Villacherin sitzt seit 2010 im Gemeinderat und im Landtag und kommt ursprünglich aus dem 15. Bezirk. Sie ist überzeugt, dass „soziale Sicherheit sozialen Frieden gewährt“. Daher will sie bewusst auf die Menschen in den Grätzeln zugehen, Probleme aufzeigen und dazu Projekte erarbeiten und umsetzen. Die grüne Politik soll mit Herz soziale und ökonomische Standards verbinden. Hebein über ihr Bild von Wien: „Jeder Mensch soll ohne Angst einschlafen und aufwachen können.“
Benjamin Kaan: Der Jungunternehmer ist seit 2015 Bezirksrat in Meidling. Er sieht seine Kandidatur als Neubeginn und möchte Themengebiete überparteilich behandeln. Kaan sind Wirtschafts-, Integrations- und Verkehrspolitik wichtig. Kleine Unternehmen fördern, ein gemeinsamer Nenner für Multikulti und eine neue Form der Mobilität durch den Ausbau der Öffis sollen der Wohnqualität und der Sicherheit aller Wiener dienen. „Eine Gesellschaft funktioniert, wenn wir aufeinander Rücksicht nehmen“, so Kaan.
Peter Kraus: Der 32-Jährige arbeitet seit 2015 im Ressort Stadtentwicklung und ist Landtagsabgeordneter. Davor war er Bezirksrat in der Brigittenau. „Wir brauchen ein Aufbruchsignal und müssen die alten Streitigkeiten hinter uns lassen“, so Kraus. Dabei spielen leistbares Wohnen und der Klimaschutz zentrale Rollen. Um das Leben für alle angenehm zu gestalten und jeder Person Chancengleichheit zu ermöglichen, will er offen auf die Bürger zugehen und mit der Mischung aus „jung und erfahren“ punkten.
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