Unsere Erde
Naturkosmetik im Trend
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Katharina Holzer, Apothekerin in der Neunkirchner Apotheke "Zum heiligen Leopold" informiert die Leser der Bezirksblätter über Naturkosmetikprodukte.
Interessieren sich die Leute vermehrt dafür, was in Kosmetikprodukten enthalten ist?
Auf jeden Fall kann diesbezüglich gesagt werden, dass die Kundinnen und Kunden sehr wohl großen Wert auf die Herstellung sowie die Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten legen.
Kann auch ein Laie sich einfach ansehen, welche Inhaltsstoffe ein Kosmetikprodukt hat und sich so ein Bild machen?
Grundsätzlich haben Kundinnen und Kunden die Möglichkeit sich selbst über die Inhaltsstoffe zu erkundigen. Als Erleichterung dient INCI. Dies ist eine internationale Vereinbarung und bedeutet „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“, auf deutsch „Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe“. Sämtliche Bestandteile müssen mit den ihnen zugewiesenen INCI-Begriffen angeführt werden. Die INCI-Angaben müssen auf jedem in der EU verkauften Produkt stehen bzw. abrufbar sein. Jedoch ist es trotzdem sinnvoll sich bei etwaigen Unklarheiten an die Apothekerin bzw. den Apotheker des Vertrauens zu wenden. Die Apothekerschaft kann Empfehlungen aussprechen, auf etwaige Unverträglichkeiten hinweisen sowie sämtliche Begriffe näher erklären, wenn es gewünscht ist.
Achten Sie bei der Zusammenstellung Ihres Angebots oder beim privaten Einkauf auf Naturkosmetikzertifikate?
Sowohl in der Zusammenstellung unseres Angebots in der Apotheke wird auf die verschiedensten Zertifikate geachtet, auch ich persönlich, bei meinen privaten Einkäufen, lege darauf großen Wert. Vor allem beim Angebot in unserer Apotheke wird höchster Wert auf Qualität gelegt. Daher werden in regelmäßigen Abständen Schulungen bzw Seminare besucht um immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein.
Sogenannte Naturkosmetik und Biokosmetik darf nur bestimmte Inhaltsstoffe enthalten. Was spricht denn aber etwa gegen Mineralölprodukte (Erdöl) in Kosmetika?
An sich stellen Mineralölprodukte eine Umweltbelastung dar, da Mineralöl aus Rohöl destilliert wird. Weltweit werden jedes Jahr mehrere Tonnen Mineralölprodukte für die Kosmetikbranche hergestellt. Mit diesen waschen, cremen und pflegen sich täglich Millionen Menschen und dadurch wird die Umwelt belastet. Dies aus dem Grund, da die meisten „Produkte“ zum Beispiel auch in unseren Abwässern landen und diese dann aufwendig gereinigt und aufbereitet werden müssen. Momentan jedoch gibt es noch nicht für sämtliche Mineralölprodukte eine natürliche Alternative und sind somit oft unverzichtbar. Daher setzen auch noch immer viele Kosmetikhersteller zumindest in kleinen Teilen auf solche Inhaltsstoffe. Festgehalten kann jedoch werden, dass es die Umwelt uns danken wird, wenn mehr natürliche Inhaltsstoffe verarbeitet werden und Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltig einkaufen.
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