1. Mai war ein Horror
Diesen Tag wird Rudolf Kurz nie vergessen: der damals 45-jährige Musiker wurde beim Maispielen von einem Autolenker schwer verletzt.
NEUNKIRCHEN. Mit einem Wadenbeinbruch, einer Platzwunde am Kopf und Bewusstlosigkeit bis kurz vor seiner Ankunft im Neunkirchner Spital – so endete der 1. Mai 1992 für den damals 45-jährigen Tubaspieler Rudolf Kurz.
Wie es Tradition war, marschierte der Musiker mit seinen Kollegen vom 1. Neunkirchner Musikverein am 1. Mai durch die Bezirkshauptstadt. Beim Maispielen in der Werksgasse geschah das Unglück.
"Es war 4.45 Uhr. Wir waren unterwegs Richtung VW Orthuber. Ein Teil der Straße war zu der Zeit eine Baustelle, weil die Fahrbahn renoviert wurde", skizziert Kurz.
Der 45-Jährige stand am Ende der Musikgruppe. Kurz: "Da hat mich ein Auto mit dem rechten Kotflügel erwischt und auf die Seite geschleudert." Kurz blieb regungslos liegen. Mit Kurz mussten vier weitere Musiker im Spital behandelt werden. Drei weitere standen unter Schock.
Kurz trug glücklicherweise keine Folgeschäden davon. "Aber ich war schwer benommen. Es gab eine Tonbandaufnahme vom Rettungsteam, wo man im Hintergrund die Musikkollegen schimpfen hörte", erinnert sich Kurz. Der 23-jährige Unfalllenker aus Loipersbach war zum Unfallzeitpunkt leicht alkoholisiert. Er musste sich am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten und fasste drei Monate Haft aus.
Begleitschutz für Musiker
Der Unfall führte dazu, dass beim Maispielen in aller Herrgottsfrüh nur noch mit Polizeibegleitung marschiert wurde. Später wurde das Maispielen in Neunkirchen auf eine christlichere Zeit nach hinten verlegt. Kurz: "Weil in der Früh eh net viele Leute zuschauten." Damit wurde die Blaulicht-Eskorte wieder überflüssig.
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