Arbeiter niedergestoßen – drei Monate
Vor 50 Jahren am 18. August 1972 im Schwarzataler Bezirksboten.
Rücksichtsloses Überholen kostete am 10. Mai um 21 Uhr 50 dem Arbeiter der Fez-Fabrik Josef Tremel (60) aus Weissenbach das Leben. Josef Tremel war auf dem Weg zur Arbeit und hielt mit seinem Fahrrad auf der Triester Bundesstraße bei der Einmündung der Semmeringstraße auf der Abbiegespur an, um den Verkehr vorüberzulassen. In diesem Augenblick kam aus Richtung Wien der Student Wolfgang Schenk (22) aus Wien mit seinem VW. Knapp vor der Kreuzung überholte er und rammte schließlich den Radfahrer. Tremel erlag den Folgen seiner Verletzungen drei Stunden später im Krankenhaus.
Nun wurde über dieses Verkehrsverbrechen vor dem Kreisgericht wiener Neustadt (OLGR Dr. Wolff) verhandelt. Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, den vor ihm fahrenden Opel des Diplomingenieurs Machinek aus Wien im Nieselregen und mit Abblendlicht im Kreuzungsbereich überholt zu haben. Dabei überfuhr er die Sperrfläche, auf der sich Josef Tremel befand. Schenk verantwortete sich damit, daß die Sperrlinie nicht deutlich sichtbar wahrnehmbar war, sie war verwaschen. Dieser Umstand wurde einigermaßen auch vom Gericht bestätigt.
Wolfgang Schenk wurde zu drei Monaten Arrest, bedingt, verurteilt.
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