Aus dem Keller ins Museum
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). Das Haus der Geschichte braucht Hilfe und sucht Ausstellungsstücke aus dem Bezirk Neunkirchen.
Während in Wien seit Jahrzehnten über den Bau eines Hauses der Geschichte gestritten wird, werden in Niederösterreich Nägel mit Köpfen gemacht. Im Sommer 2017 eröffnet das Haus der Geschichte im Landesmuseum Niederösterreich. Für den Start werden noch Ausstellungsstücke aus dem Bezirk Neunkirchen gesucht. Manch Foto, Dokument oder Alltagsgegenstand aus den Kellern oder Dachböden des Bezirkes könnte schon bald zum Star der Schau werden. Dass der Bezirk Neunkirchen in der Zeit von 1918 bis 1938 eine bewegte Zeit durchgemacht hat, haben die Bezirksblätter von Gabi Haiden, der Leiterin des Stahlstadtmuseums in Ternitz erfahren.
Harte Zeiten zwischen den Kriegen
Der Schwerpunkt der Stahlerzeugung im Schwarzatal lag zweifellos im gerade erst entstehende Ternitz. Zwar herrschte im Jahr 1932 - neun Jahre nach der Bildung der Gemeinde Ternitz - mit 435 Arbeitern und 104 Angestellten der niedrigste Personalstand, doch nahm in dieser Zeit auch die modernste Hochfrequenz-Schmelzanlage Europas ihre Produktion auf, wie Stahlmuseumsleiterin Gabi Haiden weiß. Und zwölf Jahre später werkten 5.425 Arbeiter, 605 Angestellte, 125 Lehrlinge und 273 Kriegsgefangene für den Krieg der Nazis.
Statt Stahl ein Museum
Seine immense Bedeutung als Stahlstadt hat Ternitz längst abgegeben, was bleibt, sind Erinnerungen der früheren Stahlarbeiter, einige Schoeller-Bleckmann-Nachfolgebetriebe, die sich zum Teil auch noch mit der Verarbeitung von Stahl beschäftigen, und ein liebevoll gestaltetes Museum.
Das Stahlstadtmuseum wurde 1999 im ersten Postamt - dem späteren Schoeller-Bleckmann-Betriebsratsgebäude - eingerichtet und wird derzeit komplett neu gestaltet. Das Museum sperrt am 2. April wieder für das Publikum auf.
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