Besuch beim „Tag des offenen Bienenstockes“
In Flatz summte und brumte es nur so.
FLATZ (dostal). Schon lange bevor die Honigbiene in unsere Dienste getreten ist, hat sie einen fruchtbaren Pakt mit den Blütenpflanzen geschlossen: Gemeinsam sind beide über Millionen Jahre durch die Zeiten gegangen und haben ihre Partnerschaft perfektioniert. Der eine Partner gibt Nahrung, der andere bringt neues Leben. Die Blütenpflanzen ernähren die Biene mit energiereichem Nektar, die Bienen tragen den Blütenstaub von Blüte zu Blüte. Damit sichern sie neue Pflanzengenerationen. Damit sind Honigbienen willkommene Gäste beim Bauern, aber auch beim Schrebergärtner. Und wir alle genießen die Früchte dieses Paktes – jeden Tag.
So vielfältig unsere Kulturlandschaft, so vielfältig ist auch der Geschmack des Honigs. Die Charakteristik von Klima und Boden, der Pflanzengesellschaften und der Lage – all das kann man auch im Honig schmecken. Wird nur Nektar gesammelt, gibt es Blütenhonig. Wird ausschließlich oder überwiegend Honigtau eingetragen, gibt es Waldhonig. In vielen Fällen ist es eine Mischung aus beiden – der Fachmann spricht dann von Blüten- mit Waldhonig. Farbe, Konsistenz und Aroma sind daher unterschiedlich ausgeprägt, der Geschmack reicht von blumig mild bis kräftig würzig. Je nach Hauptanteil einer Blütenflora gibt es auch Sortenhonige wie z.B. Obst-, Löwenzahn-, Raps-, Sonnenblumen-, Akazien-, Edelkastanien-, Linden-, Alpen- oder Gebirgshonig. Mit einem Kilogramm heimischen Honig wird die Bestäubung von 5 bis 7 Millionen Blüten gesichert, denn so viele Blüten werden dafür von der Honigbiene besucht.
Im Leben eines Imkers
Zum besseren Verständnis über die Arbeit der Bienen, aber auch der Imker, gibt es alljährlich den „Tag des offenen Bienenstockes“. An diesen Tag können sich Interessierte Einblicke in das Bienenleben durch Schaukästen oder etwa der Vorführung der Honigschleuder verschaffen und sich bei einer Honigjause selbst von den hervorragenden Erzeugnissen der heimischen Bienenzüchter überzeugen.
Auch die Schülerinnen und Schüler der zweiten und vierten Klasse der Volksschule St. Lorenzen waren am 28. Mai beim letzten Imker in Flatz , der Familie Gruber, zu Gast. Johann Gruber und sein Sohn Franz betreiben die Bienenzucht schon seit vielen Generationen äußerst erfolgreich und konnten schon einige Preise mit ihren ausgezeichneten Produkten gewinnen. So auch im Jahr 2014, wo die Familie Gruber sogar zwei Medaillen, eine in Silber und eine in Bronze, mit nach Flatz nehmen durfte. Kurz nach Kriegsende waren in diesem Ortsteil fast 100 Bienenvölker ansässig, heute sind es leider nur mehr 17 Stöcke, von Familie Gruber bestens betreut! Ein Stock umfasst etwa 50.000 bis 70.000 Bienen und muss regelmäßig vom Imker unterstützt werden.
Wer Honig mit dem österreichischen Honiggütesiegel kauft kann sich sicher sein, dass er ein kontrolliertes Spitzenprodukt aus der Heimat, direkt vom Imker, genießen kann. Und damit wird beigetragen, dass unsere Imker auch weiterhin Bienen halten, damit der Pakt zwischen Bienen und Blütenpflanzen weiter besteht und wir den Geschmack der Heimat immerfort genießen dürfen.
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