Droht uns bald ein Blackout?
Der Amateurfunk in Niederösterreich ist gerüstet

„Riesige Antennen am Dach können Leben retten“ | Foto: Elisabeth Peinsipp
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NIEDERÖSTERREICH. Die Wahrscheinlichkeit eines europaweiten Stromausfalles ist durch die enorme Überlastung der Stromnetze jederzeit möglich. Was haben wir für Alternativen, damit wir uns in dringenden Fällen- Gefahrensituationen  verständigen können?
In dieser Phase haben wir zum Glück noch eine sehr alt-eingesessene  Alternative- „Den Amateurfunk“ in Niederösterreich,  und auch weltweit.
Sollte die Kommunikation zusammenbrechen, durch etwaige Katastrophen, wie Erdbeben, Stromausfälle durch Überlastung der Netzwerke, oder anderen Naturkatastrophen, kommt der Amateurfunk zum Einsatz, um lebenswichtige Verständigungen aufrecht zu erhalten. 

Der Funkverkehr im „Bezirk Neunkirchen 
Im Bezirk Neunkirchen gibt es zurzeit ungefähr 50 Funkamateure, wobei in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war.
Bezirksleiter der Funkamateure Neunkirchen „Werner Pazmann“, ist durch den Tod seines Vaters, der jahrelang in dieser  Funktion tätig war, in seine Fußstapfen getreten, und übernahm seit diesem Zeitpunkt diese wichtige Tätigkeit. Pazmann legte im Jahr 2000 die Amateurfunkprüfung ab, und übernahm ab  2017 „die Leitung der Funkamateure im Bezirk Neunkirchen“.
“Das faszinierende am Amateurfunk ist , die Kommunikation mit Leuten weltweit, wie zum Beispiel mit einem australischen Funkamateur zu plaudern, als auch mit amerikanischen Funkamateuren Kontakt aufzunehmen, ohne sie zu kennen, was dann mit der Zeit immer interessanter wird“, betonte Pazmann.
Im Bezirk Neunkirchen  fand noch keine Notsituation statt. Im Jahre 1999, als Galtür von einem Lawinenunglück betroffen war, wurden die Funkamateure zum Einsatz gerufen, wobei der Gemeindearzt auch Funkamateur ist, und über den Funk Hilfe beantragte.
“Wir sind dann als Funkamateure berechtigt jede Frequenz zu benutzen, die es ermöglicht Hilfe anzufordern“, so der Bezirksleiter.

Durch die vielen Kommunikationsmitteln die wir zur Verfügung haben, ist  der Funkverkehr ein wenig in Vergessenheit geraten. Viele Menschen verließen sich auf die Telekommunikation, und über einen auftretenden Ernstfall wurden sich grundsätzlich keine Gedanken gemacht. Eines der sichersten Mitteln steckt in der Kommunikation des Funkverkehrs, besonders dann, wenn es zu einem sogenannten „Blackout“ kommen würde.

Gesetzliche Maßnahmen des Funkamateurs 
„Der Funkamateur ist verpflichtet, über Aufforderungen der für den Hilfseinsatz zuständigen Behörden, im Rahmen seiner Möglichkeiten, Unterstützung bei der Durchführung von Not-, oder Katastrophenfunkverkehr Hilfe zu leisten“.
Befindet man sich in einem Katastrophengebiet, hat man die Möglichkeit , mittels dem Funkverkehr, sich hinaus zu kommunizieren.
Der Notfunk kann immer gesendet, oder empfangen werden, da dies auf verschiedenen Frequenzbereichen möglich ist, wobei dadurch bei den Funkamateuren eine sogenannte „Notfunkkette“ zu Stande kommt, um mit mehr hilfeleistenden Funkstellen zu kommunizieren, und dann dorthin zu gelangen, wo gerade die notwendige  Verbindung dringend gebraucht wird.

Der Weg zum Funkamateur 
„Grundsätzlich benötigt man dazu eine „Amateurfunkprüfung“. Es ist jeder berechtigt, diese Prüfung abzulegen, dennoch sollte man in technischen Bereichen nicht unerfahren sein, und über ein sehr gutes  Allgemeinwissen verfügen.
Der Amateurfunk ist nicht nur global von großer Wichtigkeit, sondern kann auch bei kleineren Ausfällen, Menschenleben retten.
In deiner Ortschaft hat ein Bürger während eines längeren Stromausfalles einen Herzinfarkt, kann somit  der Funkamateur eine Notrufkette bilden, bei denen man weitere Funkamateure ruft,  damit so schnell als möglich Hilfe geleistet werden kann.
Jeder einzelne Funkamateur hat sein individuelles „Rufzeichen“, dass einzigartig ist, und auf der gesamten Welt nur einmal vorkommt. Die Meldung erfolgt immer mit der Bekanntgabe des eigenen Rufzeichens, mit dem sich die Funkamateure weltweit verständigen können. 

Welche Kosten fallen bei einem Funkamateur an
Abgesehen von der Telekommunikationsgebühr die ein jeder Funkamateur jährlich zu bezahlen hat, bewegen sich die Kosten für eine Funkstation (je nach Ausrüstung), von wenigen „Hundert-“, bis mehrere „Tausend Euro“. Die Möglichkeiten sind im Amateurfunk sehr breit gefächert, sodass sich viele auf gewisse Betriebsarten (Kurzwelle, Ultrakurzwelle, Digitale Betriebsarten) spezialisieren.

Faszit
Egal in welcher Krisenlage wir uns befinden, sind Funkamateure bei einem Totalausfall der Telekommunikationsnetze weltweit die ersten, die wieder Kontakt zur Außenwelt herstellen können.

Elisabeth Peinsipp

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